Cisco wird mit UCS Partner für Microsoft Azure Stack

UCS 3620 (Bild: Cisco)

Damit können künftig auch Cisco-Kunden Azure als Infrastructure-as-a-Service (IaaS) oder als Platform-as-a-Service (PaaS) nutzen. Bislang waren Microsofts Hardware-Partner für Azure Stack Dell, HPE und Lenovo. Sie planen Produkte Mitte 2017 auf den Markt zu bringen, Cisco zieht dann im dritten Quartal nach.

Cisco kombiniert sein Unified Computing System (UCS) künftig auch mit Microsoft Azure Stack. Wie das Unternehmen angekündigt hat werden seine Kunden dadurch künftig über ein integriertes, validiertes System vom eigenen Rechenzentrum aus Microsoft Azure Services anbieten können. So wolle man Unternehmen die Modernisierung ihrer Applikationen in einer flexiblen und skalierbaren Hybrid-Cloud-Umgebung ermöglichen.

Microsoft Azure Stack wurde als Private-Cloud-Part der Azure Services vor gut einem Jahr vorgestellt. Den ursprünglichen Plan, selbst Hardware-Applainces anzubieten und damit eine ähnliche Startegie zu fahren wie zum Beispiel Oracle, gab Microsoft dann jedoch schnell wieder auf. Mitte 2016 kündigte es auf der weltweiten Partnerkonferenz in Toronto an, diese Aufgabe Hardware-Partnern anzuvertrauen. Gleichzeitig gab es bekannt, dass Dell, HPE udn Lenovo Mitte 2017 entsprechende Produkte auf den Mark bringen werden. Nun ist Cisco dazugekommen. Dessen “Cisco Integrated System für Azure Stack” soll dann im Lauf des dritten Quartals 2017 erhältlich sein.

UCS 3620 (Bild: Cisco)
Unified Comuting Systeme (UCS) von Cisco werden nun auch für die Nutzung mit Microsoft Azure Stack vorbereitet (Bild: Cisco)

Als Vorteile des Azure Stack für Cisco UCS nennt das Unternehmen die Möglichkeit, Azure als Infrastructure-as-a-Service (IaaS) oder als Platform-as-a-Service (PaaS) zu nutzen. Grundlage sei die UCS-Architektur, die wiederum durch eine für Azure Stack optimierte Cisco Virtual Interface Card eine hohe Performance verspreche. Die Verwaltung werde durch richtlinienbasierte Vorlagen vereinfacht. Das reduziere auch die Betriebskosten. Die drei anderen Anbieter werden im Wesentlichen mit vergleichbaren Argumenten um Kunden werben.

Mike Neil, Corporate Vice President für Azure Infrastructure & Management bei Microsoft, sieht den Wert des neuen Partners in dessen Führungsposition im Bereich hybrider Cloud-Infrastrukturen. “Microsoft Azure Stack bietet Dienste und Programmierschnittstellen, die zur Azure Public Cloud kompatibel sind, was es Entwicklern erlaubt, ihr Bestes zu geben, während sie die Flexibilität erhalten, ihre Anwendungen auf Public, Private oder Hosted Clouds einzusetzen.”

Anwendungen, die für Microsoft Azure geschrieben wurden, sollen über Azure Stack auch innerhalb des eigenen Rechenzentrums betrieben werden können. (Bild: Microsoft)
Anwendungen, die für Microsoft Azure geschrieben wurden, sollen über Azure Stack auch innerhalb des eigenen Rechenzentrums betrieben werden können. (Bild: Microsoft)

Als “Azure Stack” bezeichnet Microsoft eine Sammlung von Komponenten und Programmierschnittstellen, die so auch in Microsofts Public Cloud Azure genutzt werden, aber für den Betrieb in einer Private Cloud angepasst wurden. Dazu gehört ein Front-End mit Portal und eine PowerShell-Scripting-Umgebung sowie der Azure Resource Manager für die Provisionierung. Damit sind sowohl Infrastruktur- als auch Plattformdienste (IaaS und PaaS) möglich. Außerdem schließt es Computing, Storage sowie Networking mit ein.

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Azure Stack ist Microsofts zweiter Anlauf für eine On-Premise-Lösung für Windows Azure. Bereits 2010 hatten Vertreter des Unternehmens erklärt, man bereitete zusammen mit mehreren Hardware-Partnern ein “Windows Azure Appliance” genanntes Produkt vor. Es sei als “Private Cloud in a Box” gedacht. Das Projekt verlief jedoch allmählich im Sande und wurde schließlich eingestellt.

2015 kam dann in Zusammenarbeit mit Dell eine “Hybrid-Cloud in a Box” auf den Markt. Das integrierte Hardware- und Software-Angebot umfasst Server und Netzwerk-Switches von Dell mit vorkonfigurierter Cloud-Platform-System-Standard-Sofware (CPS Standard) von Microsoft. Es ist sozusagen “Azure Stack ready”, kann den Partnern zufolge doch Azure Stack darauf installiert werden.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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