Smart City: ZTE kündigt mit drei deutschen Städten Pilotprojekt an

Smart City (Bild: Shutterstock)

Die im Städtenetzwerk “Drei gewinnt” gemeinsam agierenden hessischen Städte Rüsselsheim, Kelsterbach und Raunheim kooperieren mit dem chinesischen Anbieter. Sie wollen so europäische Modellregion für das Thema Smart City werden.

Die im Städtenetzwerk “Drei gewinnt” zusammengeschlossenen Städte Rüsselsheim am Main, Kelsterbach und Raunheim kooperieren bereits seit 2006 bei diversen Projekten im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit. 2013 riefen sie die erste und laut Patrick Burghardt, Oberbürgermeister von Rüsselsheim, in der Form bislang immer noch einzige Städtepartnerschaft mit zunächst drei Kommunen in China ins Leben. Jetzt wird die Zusammenarbeit mit China durch eine langfristig angelegte Zusammenarbeit mit dem IT-Konzern ZTE vertieft. Ziel ist es, die drei Städte zur europäischen Modellregion für den Bereich Smart City zu entwickeln, wie die Partner heute auf der CeBIT bekannt gegeben haben.

ZTE (Grafik: ZTE)

“Es ist einmalig, dass sich Kommunen mit einem Unternehmen verbinden und nicht nur ein Projekt ansetzen, sondern eine ganze Smart City“, erklärte Thomas Jühe, Bürgermeister von Raunheim auf der CeBIT vor Journalisten. “Wir haben eine hervorragende Breitbandanbindung, aber das ist nicht alles, was Unternehmen heute erwarten”, ergänzte Patrick Burghardt, Oberbürgermeister von Rüsselsheim am Main.

Seiner Ansicht nach sind zum Beispiel flächendeckendes WLAN und ein modernes und technologiefreundliches Umfeld für die Mitarbeiter auch Standortfaktoren. Dies gelte insbesondere, wenn man so wie Rüsselsheim und die beiden anderen Städte im “Drei gewinnt”-Verbund verstärkt auf die Ansiedlung von Firmen mit dem Schwerpunkt Forschung und Entwicklung setze. Bereits jetzt seien über ein Drittel der Arbeitsplätze am Ort diesem Bereich zuzurechnen.

Ausgewähltes Whitepaper

Fünf wichtige Aspekte bei der Auswahl eines Wide Area Networks

Erfolgreiches Netz-Design kann die Produktivität deutlich verbessern und neue Chancen für die digitale Geschäftsentwicklung eröffnen. Ein unzureichend dimensioniertes WAN hemmt dagegen das produktive Arbeiten und führt zu Frustration bei Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden. In diesem Whitepaper erfahren Sie, worauf es zu achten gilt.

Für das nun vereinbarte, langfristige Smart-City-Vorhaben sollen unter anderem Teilprojekte in den Bereichen Smart Metering, Smart Parking, Smart Healthcare und Smart Eductaion angegangen werden. In welcher Stadt wann und was durchgeführt wird, steht jetzt noch nicht fest. Derzeit wird ein grober Gesamtplan ausgearbeitet, der soll in rund einem Jahr fertig sein. Absehbar ist aber, dass die “Smart”-Vorhaben großteils im Zuge von ohnehin anstehenden Projekten, etwa dem Neubau einer Schule in Kelsterbach, umgesetzt werden und dass es gewisse Schwerpunkte geben wird – etwa bei Smart Healthcare in Rüsselsheim, weil dort bereits ein Krankenhaus vorhanden ist.

ZTE-Zentrale in Shenzen (Bild: ZTE)
ZTE-Zentrale in Shenzen (Bild: ZTE)

Die Vorhaben im Bereich Smart Metering sollen wohl vor allem durch die städtischen Wohnungsbaugesellschaften vorangetrieben werden, mit Smart Parking – in dem Fall der vorausschauenden Hinleitung von Autofahrern zu freien Parkplätzen – will man da ansetzen, wo der meiste Parkplatzsuchverkehr ausgemacht wird, etc. Insgesamt wurden 15 Einzelprojekte ausgewählt, die jeweils in einer Kommune separat oder auch städteübergreifend umgesetzt werden sollen. Einen ersten Einblick in das was sie voraussichtlich erwartet, bekommen die rund 100.000 Bewohner der “Drei Gewinnt”-Region am Hessentag vom 9. bis 18. Juni in Rüsselsheim.

Die Kooperationsvereinbarung wurde grundsätzlich bereits im vergangenen Jahr unterzeichnet. Anstoß waren die Eindrücke, die die drei Bürgermeister und die sie begleitenden Delegationen bei Reisen nach China gesammelt hatten – insbesondere nach Yinchuan. Dort hat ZTE bereits seit 2015 mit Fördermitteln des chinesischen Finanzministeriums im Rahmen einer sogenannten Public Private Partnership (PPP) ein Smart-City-Projekt umgesetzt. In dem Bereich und insbesondere mit Hilfe dieser Partnerschaften will ZTE zum führenden Anbieter im Bereich Smart City werden, wie das Unternehmen im vergangenen Jahr auf dem Mobile World Congress angekündigt hat.

In Deutschland kooperiert ZTE bereits mit der Stadt Düsseldorf im Rahmen eines Pilotprojektes zum Thema E-Healthcare bei der “stadtteilnahen Gesundheitsprävention”. Darunter ist vor allem die Betreuung älterer Menschen durch passives digitales Monitoring zu verstehen.

PartnerZone

Effektive Meeting-und Kollaboration-Lösungen

Mitarbeiter sind heute mit Konnektivität, Mobilität und Video aufgewachsen oder vertraut. Sie nutzen die dazu erforderlichen Technologien privat und auch für die Arbeit bereits jetzt intensiv. Nun gilt es, diese Technologien und ihre Möglichkeiten in Unternehmen strategisch einzusetzen.

Zudem hat ZTE im Oktober 2016 eine Digitalisierungs-Partnerschaft mit dem österreichischen Bundesland Kärnten geschlossen. Dabei geht es um den Breitbandausbau, die Entwicklung von Applikationen zur Unterstützung von Kommunen sowie den Aufbau einer Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeit zwischen ZTE und einer Hochschule in Kärnten.

Xu Ming, President Strategy & Marketing Business von ZTE, erklärte auf der CeBIT: “Wir freuen uns, mit Rüsselsheim, Kelsterbach und Raunheim drei potente Partner in der Metropolregion Frankfurt am Main gewonnen zu haben. Durch die von uns auf der CeBIT vorgestellte Smart-City-3.0-Lösung werden wir die drei Städte ihrem Ziel noch näher bringen, sowohl wirtschaftlich interessant als auch lebenswerter für die Bevölkerung zu werden.”

Allerdings müssen die in Kooperation mit ZTE ausgearbeiteten Projekte jeweils einzeln ausgeschrieben werden. Dadurch ergibt sich durchaus auch die Gelegenheit für andere Anbieter, hier tätig zu werden. So könnte etwa die Deutsche Telekom, deren Verhältnis zu ZTE etwas getrübt ist, die gerade ein umfassendes Smart-Parking-Projekt zusammen mit der Hansestadt Hamburg vorgestellt hat, zum Beispiel bei diesem Teilprojekt mitbieten. Bürgermeister Jühe ist sich aber ziemlich sicher, dass “sicherlich nicht allzuviele Bieter die hohen Anforderungen erfüllen können. Die Liste wird sicherlich nicht sehr lang sein.” ZTE habe man als kompetenten und “kommunal zugewandten” Partner kennengelernt und gehe davon aus, dass sich das Unternehmen jeweils bewirbt.