Microsoft richtet in München IoT & AI Insider Lab ein

Microsofts Deutschlandzentrale in München (Bild: silicon.de)

Ziel ist es, Projekte im Umfeld von Internet of Things (IoT) und Künstlicher Intelligenz (AI) in Europa zu fördern. Dazu erhalten Kunden kostenlosen Zugang zur Cloud-Plattform Azure, IoT- und KI-Diensten, Industrie-Hardware und Experten bei Microsoft. Weitere IoT & AI Insider Labs befinden sich in Redmond und Shenzhen.

Microsoft richtet nun auch in München ein IoT & AI Insider Lab ein. Dort will der Konzern zusammen mit Kunden aus Europa an Projekten mit Bezug zum Internet der Dinge (IoT) und Künstlicher Intelligenz (AI) arbeiten. Das IoT & AI Insider Lab in München ist die dritte Microsoft-Einrichtung dieser Art weltweit. Die beiden anderen befinden sich in den USA (Redmond) und China (Shenzen). Kunden aus Europa, die gemeinsame Projekte mit Microsoft durchführen wollen, können sich ab sofort bewerben.

Blick in Microsofts IoT Insider Lab in Redmond (Bild: Microsoft)
Blick in Microsofts IoT Insider Lab in Redmond (Bild: Microsoft)

Werden sie angenommen, erhalten sie kostenlos Zugang zu Microsofts Cloud-Plattform Azure sowie den IoT- und KI-Diensten. Dazu gehören die Azure IoT Suite, das Embedded-Betriebssystem Windows 10 IoT Core, diverse kognitive Services, darunter Sprach-, Text-, Bild-, Emotionserkennung, sowie mit der Cortana Intelligence Suite auch Dienste für Big-Data-Anwendungen sowie maschinelles Lernen.

Außerdem stellt Microsoft Industrie-Hardware zur Verfügung und Kontakt zu seinen Experten her. Die decken die Bereiche Cloud Computing, Data Science, Machine Learning, künstliche Intelligenz sowie eingebettete Systeme ab. Außerdem seien Microsoft-Entwickler für die Themen Azure IoT, Embedded Devices und KI in München ansässig und könnten bei Bedarf mit Rat und Tat zur Seite stehen. Zudem herrsche ein reger Austausch zwischen den drei Labs und deren Experten, sodass europäische Kunden auch von der Expertise und Erfahrung aus Redmond profitieren könnten.

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IoT-Strategie von Microsoft

Bei Microsoft zentriert sich das IoT-Geschäft um die Azure-Plattform, obwohl IoT-Lösungen auch von dem Softwareriesen wie üblich in allen Delivery-Varianten – On Premise, hybride und Public Cloud – angeboten werden. silicon.de gibt einen Überblick.

“Kundenprojekte aus den Labs in Shenzhen und Redmond zeigen, dass Kunden mit nur drei Wochen im Lab die Resultate erzielen, für die sie allein vier bis sechs Monate gebraucht hätten“, erklärt Cyra Richardson, die als General Manager IoT Business Development, bei Microsoft für die IoT & AI Insider Labs verantwortlich ist.

Sabine Bendiek, Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland (Bild: silicon.de)
Sabine Bendiek, Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland. (Bild: silicon.de)

Rund um die Labs will Microsoft zudem ein Partnernetzwerk aufbauen. Zu dessen ersten offiziellen Teilnehmern gehören Cisco sowie die OPC Foundation. Letztere fördert den für Industrie 4.0 konzipierten Interoperabilitätsstandard OPC Unified Architecture (OPC UA). “Microsoft ist für die OPC Foundation der stärkste Open-Source-Zulieferer für den Non-Profit-Standard OPC UA. Microsofts Open-Source-Integration von OPC UA ist auf Geräten mit Windows, Linux, iOS oder Android lauffähig”, erklärt Stefan Hoppe, Vizepräsident der OPC Foundation.

“Daten zu sammeln, zu vernetzen und zu analysieren darf kein Selbstzweck sein. Es kommt darauf an, die richtigen Daten auf die richtige Weise zu analysieren, um aus ihnen konkrete Erkenntnisse und Entscheidungen ableiten zu können, die den Geschäftserfolg nachhaltig steigern. Mit dem IoT & AI Insider Lab machen wir uns mit unseren Partnern und Kunden daran, solche Projekte in effizienten Sprints umzusetzen, indem wir die Eintrittsbarrieren drastisch senken”, wirbt Microsofts-Deutschland-Chefin Sabine Bendiek.

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Die IoT-Strategie von Cisco

Cisco bezeichnet die endgerätenahe Hardwareseite von IoT als Fog Computing. Für dieses Thema hat der Hersteller ein großes Portfolio, das naturgemäß vor allem bei Netzwerk-Devices stark ist. Projekte werden konsequent durch Partner umgesetzt. silicon.de gibt einen Überblick.

Das IoT & AI Insider Lab ist nicht in der kürzlich eingeweihten, neuen Deutschland-Zentrale von Microsoft in München-Schwabing untergebracht, sondern im zentraler gelegenen Stadtteil Lehel. Für die Wahl von München als Standort hat laut Microsoft die starke lokale Wirtschaft gesprochen: In München und seinem Umland seien nicht nur zahlreicher große und mittelständische Unternehmen zuhause, die Region sei auch bei Start-ups beliebt, die man also offenbar auch ansprechen will.

Ebenso wie hier in Redmond soll auch das Lab in München diverse Hardware und Werkzeuge aus der Industrie vorhalten, darunter Maschinen zum Fräsen, 3D-Drucker sowie Nano-Drucker. (Bild: Scott Eklund/Red Box Pictures)
Ebenso wie hier in Redmond soll auch das Lab in München diverse Hardware und Werkzeuge aus der Industrie vorhalten, darunter Maschinen zum Fräsen, 3D-Drucker sowie Nano-Drucker. (Bild: Scott Eklund/Red Box Pictures)

Ähnliche Gründe hatte bereits IBM ins Feld geführt, dass kürzlich seinen weltweiten Hauptsitz für den Bereich Watson IoT in München eröffnet hat. Auch hier spielen Partner – darunter BMW, Bosch, Capgemini, Tech Mahindra und Avnet – eine wichtige Rolle und ist der Austausch mit Kunden sowie die gemeinsame Arbeit an IoT-Projekten und mit der KI-Lösung Watson fester Bestandteil.

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IBM und IoT – Alles dreht sich um Watson

Bei IBM dreht sich das gesamte IoT-Geschäft um die kognitive Plattform Watson IoT. Sie soll zusammen mit Bluemix, einer Art Cloud-Service-Baukasten, die unterschiedlichsten analytischen Dienste und Anwendungen ermöglichen.

Microsoft bietet Kunden in München neben dem IoT & AI Insider Lab ein “Envisioning Center” an, dass ihnen bei der Ideenfindung im Zuge der digitalen Transformation helfen soll. Auch ein Technology Center und Executive Briefing Center für die konkrete Projektarbeit und die IoT Garage für das Erstellen und Testen von Hardware gehören zum Angebot.