Ransomware: Erpresser fordern immer mehr

Ransomware (Bild: Shutterstock)

Immer häufiger werden gezielt Unternehmen mit Ransomware angegriffen und müssen im Schnitt mehr als 1000 Dollar bezahlen, um wieder Zugriff auf die eigenen Dateien zu bekommen.

Opfer von Ransomware müssen immer tiefer in die Tasche greifen. So haben sich die Forderungen der Cyberkriminelleim vergangenen Jahr mehr als verdreifacht. Laut Symantecs Internet Security Threat Report lag die Forderung 2015 bei durchschnittlich 294 Dollar. 2016 forderten die Erpresse im Schnitt 1077 Dollar. Das entspricht einem Anstieg von 266 Prozent.

Allerdings treffen diese Zahlen nur auf die USA zu, wo besonders häufig Anwender von Ransomware betroffen sind. Immerhin begleichen dort 64 Prozent die Forderungen von Cyber-Erpressern, was die USA als Markt entsprechend attraktiv macht. Weltweit liege dieser Wert aber nur bei 34 Prozent. Die hohe Zahlungsbereitschaft habe auch das Lösegeld in die Höhe getrieben, heißt es von den Symantec-Experten.

Die Ransomware Jigsaw setzt dem Opfer die virtuelle Pistole auf die Brust und gewährt nur wenig Zeit, um den Forderungen nachzukommen. (Bild: IBM X-Force)
Die Ransomware Jigsaw setzt dem Opfer die virtuelle Pistole auf die Brust und gewährt nur wenig Zeit, um den Forderungen nachzukommen. (Bild: IBM X-Force)

Insgesamt registrierte Symantec im vergangenen Jahr 463.841 Ransomware-Angriffe, 27 Prozent mehr als im Jahr 2015. Das entspricht durchschnittlich 1271 Angriffen pro Tag. Die Zahl der neu entdeckten Ransomware-Varianten verdreifachte sich auf rund 100.

Verizon kommt im aktuellen Data Breach Investigations Report zu einem ähnlichen Ergebnis. Demnach belegte Ransomware auf der Liste der Malware-Typen mit der größten Verbreitung im vergangenen Jahr Platz 5. 2014 befand sich Erpressersoftware noch auf Platz 22. Bei der Zahl der Ransomware-Angriffe ermittelte Verizon sogar einen Anstieg um 50 Prozent zwischen 2015 und 2016.

“Ransomware hat eine Monetisierung und Automatisierung erlebt”, so Gabriel Bassett, einer der Autoren des Verizon-Berichts. “Solange die Branche erlaubt, dass dieselben Dinge funktionieren, werden wir keine großen Veränderungen erleben, weil die Angriffe wirtschaftlich motiviert sind.”

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Cyberkriminelle nehmen mit ihrer Ransomware inzwischen nicht nur wahllos Verbraucher ins Visier, sie gehen auch ganz gezielt gegen Firmen und Organisationen vor. In den USA legten sie im vergangenen Jahr ein öffentliches Nahverkehrssystem lahm. Auch in Deutschland gibt es entsprechende Fälle bei Krankenhäusern.

Kostenlose Tools gegen Ransomware gibt es unter anderem von No More Ransom, einem Zusammenschluss von Behörden und Unternehmen. Aber auch andere Organisationen und Unternehmen liefern kostenlose Tools, um die Verschlüsselung wieder los zu werden. No More Ransom schätzt, dass ihre Entschlüsselungswerkzeuge seit Juli 2016 Nutzern Lösegeldzahlungen von mehr als 3 Millionen Dollar erspart haben.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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