Plesk und Parallels trennen sich

Plesk (Grafik: Plesk)

WordPress-Automatisierung und Verwaltung sowie Hyperscale-Clouds sieht das neu aufgestellte, unabhängige Unternehmen als Wachsumsoptionen. Nutzen will es die dank eines finanzkräftigen Investors im Hintergrund und mittels neuer Partnerschaften.

Oakley Capital übernimmt Plesk. Die Web-Verwaltungslösung wird von Hosting-Unternehmen und Web-Seitenbetreibern für die Pflege und Automatisierung von Web-Auftritten und Hosting-Angeboten verwendet.

Plesk ist seit 1999 am Markt und wurde inzwischen auf mehr als 370.000 Servern installiert. Anwender bekommen mit Plesk, das seine Ursprünge in Russland hat, ein Infrastruktur-Management. 2003 wurde das Unternehmen vom Virtualisierungsspezialisten Parallels übernommen. Nach einer 2015 eingeleiteten Trennung entlässt Parallels jetzt das Unternehmen wieder in die Unabhängigkeit. Gestützt wird dieser Schritt von einem Investment des Londoner Investmenthauses Oakley Capital in Höhe von 105 Millionen Dollar. Das entspricht etwa dem 7,5-fachen des Jahresumsatzes 2016.

Plesk (Grafik: Plesk)

Peter Dubens, Gründer von Oakley Capital, sieht neben der großen installierten Basis von Plesk auch erhebliches Wachstumspotenzial. Wie er erklärt, sei das vor allem in der Hyperscale-Cloud und dem Management von WordPress zus ehen. Gleichzeitig soll Plesk auch von einem erweiterten Partner-Netzwerk profitieren, so Dubens.

Hauptsitz von Plesk wird Schaffhausen in der Schweiz sein, darüber hinaus ist das rund 200 Mitarbeiter starke Unternehmen auch in München, Barcelona, Toronto, Tokio, Singapur und Novosibirsk vertreten. Das neue Unternehmen wird von CEO Nils Hüneke geleitet, der seit Ende 2015 bei Plesk engagiert ist. Zum Management-Team gehören zudem die ebenfalls schon vorher für Parallels respektive Plesk tätigen Sascha Konzack als CFO und Lukas Hertig als CMO.

105 Millionen Dollar lässt sich Oakley Capital die Verwaltungsplattform für Web- und Cloud-Anwendungen kosten.
Server-Verwaltung mit Plesk Onyx. (Bild: Plesk)

Den Posten des CTO besetzt Jan Löffler. Er kam Anfang 2016 von Zalando zu Plesk und war früher bei 1&1 für die Entwicklung aller Webhosting-, Server- und Domain-Produkte verantwortlich. Diarmuid Daltún verantwortet den weltweiten Vertrieb. Er war bei Parallels/Odin in den vergangenen Jahren bereits für das EMEA-Vertriebsteam für Service-Provider-Partner zuständig.

Vor dem Hintergrund des starken Wachstums und der zunehmenden Dominanz von Hyperscale-Cloud-Anbietern wie Amazon, Microsoft, Google oder Alibaba transformieren viele Service-Provider das Geschäftsmodell in die Cloud. Daher orientieren sich traditionelle Web-Hoster, Managed-Service-Provider und Systemintegratoren mit eigenen Rechenzentren neu, um sich als Cloud Managed Service Provider für kleine und mittelständische Unternehmen zu positionieren. Dabei will Plesk ie unterstützen.

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“Bei Plesk wollen wir damit wachsen, diesen MSPs aber auch den Web Professionals vorkonfigurierte und integrierte Standardlösungen für den Betrieb und das Management von Webseiten und Cloud-Anwendungen bereit zu stellen – unabhängig von der Wahl des jeweiligen Cloud-Anbieters”, erläutert Hüneke.

Plesk hat vor Kurzem mit Automattic, dem Unternehmen hinter WordPress, eine strategische Partnerschaft für die gemeinsame Entwicklung des Plesk “WordPress Toolkit” vereinbart und so will Plesk zum Marktführer für WordPress Management und Automation werden. Weitere Partnerschaften von Plesk sind Symantec und die Open-Source-Groupware Kolab. Aber auch als offizieller Partner von Azure, AWS und Google Cloud und Docker will Plesk punkten.