Oracle erweitert Cloud-Infrastruktur in Deutschland

Oracle (Bild: Oracle)

Damit bereitet sich Oracle auch auf die kommende EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) vor. Ziel ist es, europäischen Unternehmen auch nach dem Ende der Übergangsfrist eine regelgerechte Migration in die Cloud sicherstellen zu können.

Oracle hat umfangreiche Investitionen zur Erweiterung seines Cloud-Angebots in Deutschland angekündigt. Davon profitieren soll in erster Linie die “Oracle Cloud EU Region”. Sie soll in der zweiten Jahreshälfte in Betrieb gehen und baut auf der im Januar angekündigten “Oracle Cloud UK Region” auf. Für das Angebot aus Großbritannien heraus erwartet Oracle aufgrund des bevorstehenden Brexit und dem Ende der Übergangsfrist für die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) im Mai 2018 offenbar Akzeptanzschwierigkeiten bei Firmen aus anderen EU-Ländern.

Beim Ausbau der Cloud-Infrastruktur setzt Oracle auf zusätzliche Availability Domains (ADs). So bezeichnet das Unternehmen mit hoher Bandbreite und niedriger Latenz angebundene Standorte. Sie sollen in der Region Frankfurt am Main eingerichtet werden und sollen unabhängig voneinander arbeiten.

 Frank Obermeier, Vice President und Country Leader bei Oracle Deutschland (Bild: Martin Schindler)
Frank Obermeier, Vice President und Country Leader bei Oracle Deutschland (Bild: Martin Schindler)

Durch die Kombination unter anderem mit dem Oracle Real Application Cluster (RAC) verspricht Oracle höchste Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit. Die in die Oracle-Cloud-Plattform integrierten ADs erleichterten die Nutzung und garantierten Hochverfügbarkeit, ohne komplexe Architekturen zu erfordern. Gleichzeitig stellt Oracle Nutzern seiner Cloud ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als bei On-Premise-Infrastrukturen und Angeboten des Mitbewerbs in Aussicht.

“Mit dieser Investition in Deutschland demonstrieren wir unsere Entschlossenheit, genau die konkurrenzlose und hochmoderne technologische Infrastruktur bereitzustellen, die unsere Kunden brauchen – und zwar genau dort, wo und genau dann, wann sie sie brauchen”, erklärt Frank Obermeier, Vice President und Country Leader bei Oracle Deutschland, in einer Pressemitteilung. “Dies ist besonders wichtig, denn Kunden wollen sicherstellen, dass ihre Migration in die Cloud mit der kommenden EU-Datenschutzgrundverordnung konform ist.”

Mit den Neuerungen will Oracle europäischen Kunden ein umfassendes Portfolio an Cloud-Services bieten – von den SaaS-Angeboten über PaaS bis IaaS. Referenzkunden dafür sind unter anderem Lufthansa Cargo und Mövenpick.

Webinar

Digitalisierung fängt mit Software Defined Networking an

In diesem Webinar am 18. Oktober werden Ihnen die unterschiedlichen Wege, ein Software Defined Network aufzubauen, aus strategischer Sicht erklärt sowie die Vorteile der einzelnen Wege aufgezeigt. Außerdem erfahren Sie, welche Aspekte es bei der Auswahl von Technologien und Partnern zu beachten gilt und wie sich auf Grundlage eines SDN eine Vielzahl von Initiativen zur Digitalisierung schnell umsetzen lässt.

Durch den Brexit erwartet Oracle zumindest für Cloud-Angebote aus Deutschland zusätzliche Impulse. Durch den geplanten Ausstieg des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union ist zu erwarten, dass Unternehmen von dort abwandern und ihre Zentralen auf das europäische Festland verlagern. Außerdem sind Cloud-Verträge im Enterprise-Umfeld häufig vertraglich längerfristig festgelegt. Angesichts der drohenden Unsicherheit durch den Brexit führt das zu einer gewisse Zurückhaltung bei Investitionen in Großbritannien.

Diese abwartenden Unternehmen will Oracle nun nach Frankfurt holen. Dort unterhält Oracle ebenso wie in München bereits ein Rechenzentrum. Für Frankfurt spricht nicht nur die Nähe der Finanzwelt und die zentrale Lage in Deutschland, sondern auch die Nähe des Internetknoten DE-CIX, dem laut der Betreibergesellschaft größten Internet Exchange weltweit.

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]