Asus, HP und Lenovo planen Windows-Rechner mit Qualcomm-CPU

Windows 10 ARM Qualcomm (Bild: Microsoft)

Es soll sich um mobile Geräte mit LTE handeln. Hardwarebasis ist Qualcomms Snapdragon 835. Der Prozessor kommt aktuell in High-End-Smartphones zum Einsatz. Eine Windows-10-Version für ARM-Prozessoren hat MIcrosoft bereits im Dezember angekündigt.

Auf der Messe Computex in Taiwan hat Qualcomm jetzt bereits im April angedeutete Pläne, seine Prozessoren in Windows-Geräte zu bringen, präzisiert. Das Unternehmen hat dazu offenbar Partnerschaften mit Asus, HP und Lenovo geschlossen. Diese Hersteller werden voraussichtlich noch in diesem Jahr erste mobile Windows-10-Rechner mit der Qualcomm-CPU Snapdragon 835 auf den Markt bringen oder zumindest zeigen.

Windows 10 ARM Qualcomm (Bild: Microsoft)

Der Prozessor Snapdragon 835 soll leichte Geräte ermöglichen, die ohne Lüfter auskommen. Er wird bereits in mehreren aktuellen High-End-Smartphones verbaut, darunter der US-Variante des Samsung Galaxy S8 und S8+, dem Sony Xperia XZ Premium, dem HTC U 11 und dem Xiaomi Mi 6.

Microsoft unterstützt das Vorhaben. Es hatte im Dezember 2016 eine Version von Windows 10 für ARM-Prozessoren von Qualcomm angekündigt. Durch einen x86-Emulator für die ARM64-Architektur soll Windows 10 darauf klassische Desktop-Anwendungen ausführen können. Damit wäre dann ein Stolperstein beseitigt, der wesentlich zum Scheitern von Windows RT beigetragen hat, Microsofts erstem Versuch, Windows für ARM anzubieten. Denn dort waren Nutzer auf Apps aus dem Windows Store beschränkt.

Der Snapdragon 835 soll es den Geräteherstellern ermöglichen, lüfterlose Modelle zu entwickeln. Die im Vergleich zu klassischen PC-CPUs geringere Größe und der sonst für Lüfter erforderliche Platz sollen dann vor allem größere Akkus und damit längere Betriebszeiten ermöglichen.

Qualcomm Snapdragon (Bild: Qualcomm)
Qualcomm spielt unter anderem mit den Snapdragon-CPUs derzeit in der Mobilbranche eine wichtige Rolle, liegt aber mit zahlreichen Smartphone-Herstellern wegen Lizenzkosten im Streit. Die Partnerschaft mit Microsoft und Windows-PC-Herstellern könnte langfristig ein zweites Standbein schaffen – und Intel nachhaltig ärgern (Bild: Qualcomm)

Außerdem integriert der Snapdragon 835 das X16 LTE Modem. Es soll im LTE-Netz Gigabit-Geschwindigkeiten erreichen. Damit ausgerüstete Rechner wären dann nicht zuletzt für Firmenkunden mit mobilen Mitarbeitern interessant.

Ein exakter Termin, wann erste Windows-10-PCs mit Qualcomm-Prozessor in den Handel kommen, wurde noch nicht genannt. Keith Kressin, leitender Produktmanager bei Qualcomm, hatte schon im Februar angedeutet, dass erste Modelle noch im Laufe des Jahres 2017 auf den Markt kommen könnten. Er hatte aber auch eingeschränkt, dass Interessenten mit einem breiteren Angebot frühestens 2018 rechnen könnten.

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