Firefox 54: Electrolysis soll Geschwindigkeit und Belastung des Arbeitsspeichers ausbalancieren

Firefox (Grafik: Mozilla)

Dazu werden geöffnete Tabs auf bis zu vier Prozesse verteilt. Bisher wurden alle Tabs in einem Prozess ausgeführt. Durch die Neuerung soll insbesondere die Darstellung besonders komplexer Websites schneller werden.

Mit Firefox 54 führt Mozilla für seinen Browser die Electrolysis oder auch E10S genannte Multi-Prozess-Architektur ein. Dabei soll es sich um die bisher größte Code-Anpassung in der Geschichte von Firefox handeln. Sie dient dazu, dass Firefox 54 die Arbeitslasten nun auf bis zu vier Prozesse verteilt, statt wie bisher alle Tabs in einem Prozess auszuführen. Dadurch konnte es den Entwicklern zufolge vorkommen, dass eine in einem Tab geöffnete, besonders komplexe Webseite alle anderen offenen Webseiten verlangsamte.

Firefox (Grafik: Mozilla)

Das soll nun nicht mehr so sein. Anspruchsvolle Websites sollen sich durch die Aufteilung aller Tabs auf bis zu vier Prozesse deutlich weniger auf die Geschwindigkeit der anderen Registerkarten auswirken. Darüber hinaus soll sich mit Firefox 54 auch die Stabilität verbessern, da der Absturz eines Tabs nicht mehr auf die anderen Tabs auswirkt.

Vorteile stellt Mozilla auch für Computer mit wenig Arbeitsspeicher in Aussicht. Die Multi-Prozess-Architektur ermögliche “die richtige Balance zwischen Geschwindigkeit und Beanspruchung des Arbeitsspeichers”. Durch sie benötige Firefox nun “deutlich weniger” Arbeitsspeicher als andere Browser. Mozilla verweist dabei auf eigene Tests. In ihnen habe Firefox 54 unter Windows 10 deutlich weniger als ein Gigabyte RAM gefordert, Chrome und Edge dagegen zu 1,5 GByte.

Den Versionshinweisen zufolge wurden darüber hinaus der Download-Button und die Download-Statusanzeige überarbeitet. Zudem wurde der Ordner “Mobile Lesezeichen” in das Haupt-Lesezeichenmenü verschoben.

Firefox 54 schließt auch 31 Sicherheitslücken

Wie bei jedem neuen Release schließen die Entwickler auch seit dem letzten Update bekannt gewordene Sicherheitslücken. Bei Firefox 54 sind das insgesamt 31. Dazu gehören auch drei, die Mozilla als kritisch einstuft, da sie das Einschleusen und Ausführen von Schadcode aus der Ferne ermöglichen.

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Mehrere ebenfalls behobene Speicherfehler und ein Use-after-free-Bug können einen Absturz des Browsers auslösen. Auch über sie lässt sich unter Umständen Schadcode einschleusen und ausführen. Andere Schwachstellen könnten ausgenutzt werden, um Dateien zu stehlen oder die Benutzerrechte unautorisiert auszuweiten.

Mozilla liefert das Update an Nutzer, die den Browser installiert haben, automatisch aus. Alternativ können sie es von der Mozilla-Website herunterladen. Das Extended Support Release (ESR) Firefox 52 wird auf Version 52.2 aktualisiert. Firefox 55 soll am 8. August veröffentlicht werden.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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