Dritte Availability Zone für AWS Region Frankfurt nun verfügbar

AWS (Bild: silicon.de)

Der Schritt war auf dem AWS Summit im Mai in Berlin angekündigt worden. Nun wurde er zum 16. Juni umgesetzt. Außerdem ist die Cloud-Datenbank Amazon Aurora nun für die Region Frankfurt verfügbar. Referenzkunden, darunter Bayer CropScience, der deutsche Browser-Anbieter Cliqz und Zalando, begrüßen die Erweiterungen.

Die AWS Region Frankfurt hat jetzt die im Mai im Zuge des AWS Summit in Berlin angekündigte, dritte Verfügbarkeitszone (Availability Zone, AZ) erhalten. Sie ist seit 16. Juni verfügbar. Die Anwendungen der deutschen Nutzer können damit statt auf zwei auf drei Rechenzentren verteilt werden. Parallel dazu hat AWS angekündigt, dass sein MySQL-Konkurrent Amazon Aurora nun auch für die Region EU (Frankfurt) angeboten wird.

AWS (Bild: silicon.de)

Der Anbieter reagiert damit eigenen Angaben zufolge auf “das anhaltende Wachstum bei der Nutzung von AWS in Deutschland” und will Kunden weitergehende Flexibilität mehr Flexibilität bieten, die damit Anwendungen nun für höhere Verfügbarkeit und größere Fehlertoleranz auslegen könnten, indem sie auch in Deutschland mehrere Verfügbarkeitszonen nutzen. Insgesamt bietet AWS damit nun 43 Verfügbarkeitszonen in 16 geographischen Regionen an.

Anlässlich der Einführung der dritten Verfügbarkeitszone in Deutschland verweist AWS noch einmal auf einige Referenzkunden. Zu denen gehört auch die Bayer CropScience AG. Deren Head of Information Technology, Thomas Schilling, erklärt: “Für uns ist es enorm wichtig, Amazon Elastic File System für die aktive Tier-1-Datenhaltung von beispielsweise Satellitendaten einzusetzen, da wir hier aufgrund der Volumina sowohl bei der Datenverarbeitung als auch Storage den ScaleOut Approach fahren müssen. Ein Großteil unserer Logiken steckt zudem in Postgres-Datenbanken, die wir als RDS Service nutzen. Hier wird die Aurora Plattform laut den Präsentationen letzten Jahres in Las Vegas den erhofften Performancegewinn bringen und uns eine aufwändige Migration in noSQL Datenbanken ersparen.”

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Jean-Paul Schmetz, Gründer und CEO des deutschen Privacy-Browser-Anbieters Cliqz, begrüßt die Nachricht: “Wir waren mit der hohen Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit sowie der geringen Latenz schon vorher sehr zufrieden, und genau in diesen Bereichen ist AWS in Deutschland nun noch einmal besser aufgestellt als zuvor.” Ähnlich äußert sich auch Eric Bowman, VP Engineering, bei Zalando.

Der Weg von AWS vom Datenschutz-Saulus zum Datenschutz-Paulus

Bereits im vergangen Jahr konnte AWS zu seinem Summit, damals in Frankfurt am Main, einige hochkarätige Referenzkunden präsentieren. Dazu gehörten DB Regio, das Fernbus-Tochterunternehmen der Deutschen Bahn, das damals seine sieben Rechenzentren in ebenso viele Angebotsregionen auf die AWS-Infrastruktur migrierte. Auch Continental war dabei. Der Automobilzulieferer plante mit Hilfe von AWS und neuen, datengetriebenen Diensten, die etwa auf Sensordaten aus Reifen basieren könnten, neue Geschäftschancen in nachgelagerten Marktbereichen der Automobilindustrie zu erschließen.

C5 Testat (Grafik: AWS)

Bereits damals zeigte sich zunehmend, dass AWS dadurch, dass es die Sorgen der Anwender in Bezug auf Sicherheit nicht mehr als unbegründet vom Tisch wischte, sondern ernst nahm und sich sichtlich um geeignete Antworten bemühte, an Glaubwürdigkeit und Vertrauen gewann. Im Zuge dieser Bemühungen folgte im Dezember 2016 das C5-Testat des BSI. Das beleuchtet nicht nur die Organisation der Informationssicherheit und die physische Sicherheit, sondern laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik auch weitere Faktoren, die andere Standards in dieser Weise bislang nicht abfragen.

Inzwischen sieht AWS die früher als ärgerlich und störend empfundenen deutschen Datenschutzregeln sogar als Exportschlager. Wie Constantin Gonzalez, Principal Solutions Architect bei AW, anlässlich des diesjährigen AWS Summit gegenüber silicon.de erklärte, nutzen mehrere Zehntausend deutsche Firmen die Services des US-Anbieters. “Wir sammeln die Anforderungen aus allen Ländern und setzen diese dann für alle Kunden weltweit um. Die hohen Standards, die Deutschland von uns erwartet, haben somit dazu geführt, dass unsere Infrastruktur weltweit verbessert werden konnte. Denn sie genügt nun überall den deutschen Anforderungen.”

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