Intel beendet Entwickler-Board und Raspberry-Alternative

Intel (Bild: Intel)

Noch bis Mitte September können die Einplatinenrechner Edison, Joule und Galileo bestellt werden. Allerdings soll es nur noch eine begrenzte Stückzahl geben.

Intel kürzt das Produkt-Portfolio. Nun werden die Plattformen Edison, Galileo und Joule abgekündigt. Die Computing-Module und Entwickler-Boards wollte der Chip-Hersteller als Alternativen zum Einplatinenrechner Raspberry Pi und der Arduino-Plattform anbieten. Nachdem Intel jedoch deutlich höhere Preise für die eigenen Plattformen forderte, konnten sich die Module keinen größeren Markt erschließen.

Galileo war ein Arduino-kompatibles Entwicklerboard von Intel. (Bild: Intel)
Galileo war ein Arduino-kompatibles Entwicklerboard von Intel. (Bild: Intel)

Letzte Bestellungen sind noch bis zum 16. September 2017 möglich. Bis zum 16. Dezember sollen die Geräte noch geliefert werden. Nach dem 16. September können die Produkte nicht mehr storniert und auch nicht mehr zurückgesendet werden, warnt Intel. Intel erwähnt begrenzte Vorräte und will Bestellungen nur annehmen, solange Produkte vorrätig sind. Gründe für die Einstellung nennt Intel in seiner für die drei Produktreihen gleichlautenden Product Change Notification (PDF) nicht.

Intel zieht damit unter eine kaum wahrgenommene Initiative einen abrupten Schlussstrich. Ende 2013 stellte Intel auf der Maker Fair in Rom in Partnerschaft mit Arduino das Entwicklerboard Galileo vor. Der Einplatinenrechner wurde mit Intels System-on-a-Chip Quark X1000 bestückt und war zur Open-Source-Plattform Arduino kompatibel. Intel ging es dabei offenbar darum, die Leistung der Prozessorenfamilie Quark in einem von ARM-Chips beherrschten Umfeld zu demonstrieren. Es positionierte den Quark-Prozessor als SoC in der Pentium-Klasse.

Ein Jahr später legte der Chip-Hersteller mit dem briefmarkengroßen Computer Intel Edison nach, der sich drahtlos per WLAN oder Bluetooth verbinden konnte. Er verfügte über einen Intel-Prozessor sowie einen Multi-Controller-Kern. Als Entwicklungsplattform sollte er Erfindern, Unternehmern und Produktdesignern eine schnellere Produktentwicklung ermöglichen.

Vor einem knappen Jahr schließlich wurde das mit einem Atom-Prozessor bestückte Joule-Board präsentiert. Es sollte vor allem professionelle Entwickler zu einem Preis von mehr als 400 Euro ansprechen. Joule blieb aber ähnlich erfolglos wie Edison und Galileo, was wohl den Ausschlag gab, diese Produktlinien vollständig einzustellen.

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

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