NASA nimmt ersten Satelliten aus dem 3D-Drucker mit ins All

NASA (Bild: NASA)

Er wurde von einer Höhenforschungsrakete vom Typ Terrier Orion auf einem suborbitalen Flug ausgesetzt. Der 64 Gramm schwere und lediglich knapp 4 mal 4 Zentimeter große Satellit “Kalamsat” wurde von indischen Schülern entwickelt. Es war der bislang leichteste Satellit, ist aber inzwischen wieder zur Erde zurückgekehrt.

Die NASA hat mit “Kalamsat” diese Woche nicht nur den bislang kleinsten, sondern Berichten zufolge auch den ersten im 3D-Drucker produzierten Satelliten ins All befördert. Er wurde im Rahmen der Nachwuchsveranstaltung Rocket Week am NASA-Standort Wallops Island im US-Bundesstaat Virginia als Teil des Programms Sounding Rockets der US-Raumfahrtbehörde gestartet. Träger war eine Höhenforschungsrakete vom Typ Terrier Orion, die den Mini-Satelliten auf einen suborbitalen Flug mitgenommen hat.

NASA (Bild: NASA)

Die fast 13 Meter lange Rakete transportierte laut NASA über 80 Würfel mit einer Kantenlänge von 4 Zentimetern und einem Gewicht von maximal 64 Gramm mit Experimenten, die von Schülern entwickelt wurden. Die Rakete erreichte eine Höhe von 72 Meilen und landete planmäßig mittels Fallschirm im Atlantik. Sie wurde bereits aufgefischt und die Experimental-Würfel wurden den Studenten zur Auswertung ihrer Versuche übergeben.

Laut Dr. Srimathy Kesan, Gründer und CEO von Space Kidz India, wurde auf dem Flug auch der Mini-Satellit Kalamsat mitgeführt. Im Gegensatz zu den anderen Experimentalwürfeln sei er als einziger während des Fluges freigesetzt und so zum Satellit geworden, berichtet Times of India. Die Rakete war insgesamt 240 Minuten unterwegs, der Satellit Kalamsat trennte sich von ihr 125 Minuten nach dem Start. Er transportierte einen Geiger-Müller-Zähler um die Strahlung im All zu messen. Auch er wird den indischen Studenten zurückgesandt, damit sie die erfassten Daten auswerten können.

Dr. Srimathy Kesan, Gründer und CEO von Space Kidz India, berichtet auf Twitter über den Erfolg der von ihr unterstützen Schülergruppe aus Chennai (Screenshot: silicon.de)
Dr. Srimathy Kesan, Gründer und CEO von Space Kidz India, berichtet auf Twitter über den Erfolg der von ihr unterstützen Schülergruppe aus Chennai (Screenshot: silicon.de)

Der Satellit Kalamsat ist nach Abdul Kalam, einem früheren indischen Präsidenten benannt. Er war als Wissenschaftler in den 60-er Jahren bereits in der Frühpase in das Sounding-Rocket-Programm der NASA auf Wallops Island involviert und in den 80-er Jahren Leiter des indischen Raketenprogramms. Kalam war von 2002 bis 2007 Präsident und ist im Sommer 2015 verstorben.

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