Taboola – Werbeplattform für Malvertising missbraucht

Support Betrug (Bild: Microsoft)

Auch seriöse Seiten sind vor Werbung von betrügerischen Angeboten nicht sicher, warnt der Sicherheitsanbieter Malwarebytes in einer aktuellen Analyse.

Die Empfehlungslösung Taboola wird derzeit für einen Support-Scam missbraucht. Taboola ist häufig auf News-Sites vertreten und bewirbt am Ende von Nachrichtentexten auch andere Inhalte. Nachdem auch deutsche Verleger wie Axel Springer und die Südwestdeutsche Medienholding mit der Plattform kooperieren, werden hier auch arunter auch Native-Advertising-Angebote angeboten.

Support Betrug (Bild: Microsoft)

Nun meldet das Sicherheitsunternehmen Malwarebytes, dass Microsofts Webportal MSN.com, das Millionen von Nutzern erreicht, auch eine Malvertising-Kampagne für Microsoft-Support-Scam verbreitet. Microsoft arbeitet seit 2016 mit der Plattform zusammen. Auf MSN.com führte der Klick auf eine von Taboola beworbene Story zu einer betrügerischen Tech-Support-Seite.

Diese warnte vor einem PC-Absturz und drängte zum Anruf einer Telefonnummer, um sofortige Hilfe zu erhalten. Wie üblich ließ sich die Seite nicht schließen, weil ihr Code die Warnung permanent wiederholte. Die Hintermänner zählen offenbar darauf, dass sich genug Nutzer damit verunsichern lassen und die Supportnummer anrufen, die von Microsoft zu stammen scheint.

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Die seit Jahren als Support-Scam bekannte Betrugsmasche richtet sich vor allem an ungeübte PC-Anwender. Allerdings werden die Tricksereien der Betrüger immer professioneller. Cyberkriminelle geben sich als vermeintliche Support-Mitarbeiter großer IT-Firmen aus, um dem Nutzer kostenpflichtige Dienstleistungen unterzujubeln. Oft wird dabei allerdings mittels einer Fernwartungssoftware Malware auf den Rechner gespielt, über die die Betrüger auf das Gerät zugreifen und Daten ausspähen können. Solche Schädlinge fungieren teilweise auch als Erpresser-Software und erst nach Zahlung eines Lösegeldes wird der Rechner der Opfer wieder frei gegeben.

Malwarebytes informierte Taboola über die betrügerische Werbung. Die Werbeplattform erklärte daraufhin, sie habe mit einer internen Überprüfung des genannten Anbieters begonnen. Nachfragen galten Taboolas Umgang mit Clickbait und Fake News, ob empfohlene Inhalte auf Malware oder Scams überprüft werden, und ob es eine Kontaktadresse für sicherheitsbezogene Meldungen gibt. Das Unternehmen äußerte sich jedoch nur zum Fake-News-Problem, zu dem Taboola-Gründer Adam Singolda schon zuvor in einem Blogeintrag Stellung bezogen hatte.

Laut Malwarebytes starten Cyberkriminelle die Kampagnen mit der Erstellung von sensationsheischenden Inhalten. Sie schaffen sich damit ein Profil, um das System mit “heißen” Inhalten für ihre Zwecke nutzen zu können. Die Themen leiten sie von echten und schockierenden Nachrichten ab. Damit sollen hohe Abrufzahlen generiert werden.

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Der fragliche Malvertiser nutzte dabei den Domainnamen Infinitymedia.Online, der in Indien über die E-Mail-Adresse bhanutomar90nk@gmail.com registriert wurde. Mit derselben Adresse wurden in jüngster Zeit außerdem Webdomains für Tech-Support-Scams wie “micro-soft-system-alert.online” oder ms-support-alert1.website” angemeldet. Die Hintermänner registrierten zugleich vorgetäuschte News-Sites, deren Namen sich an tatsächliche Publikationen anlehnten wie “uk-times-news.online”, “thenewyorktimesnews.xyz” oder “hollywoodreporter.online”.

Ein Conditional Redirect als serverseitiger Mechanismus sorgte dafür, dass nicht jeder Klick auf eine der über Taboola präsentierten Geschichten zu Support-Scam führte. Wenn der Server bestimmen konnte, dass eine Anfrage von einem Bot oder Crawler kam, gab es entweder keine Antwort oder es wurde der erwartete Lockvogel-Inhalt ausgegeben. Zu einer Scam-Website weitergeleitet wurden aber beispielsweise Nutzer, deren IP-Adresse erstmals den Server erreichte, die mit Internet Explorer surften und sich in Nordamerika befanden.

Das Beispiel zeigt, dass auch seriöse Websiten nicht unbedingt vor bösartigen Inhalten sicher sind. Jérôme Segura von Malwarebytes erklärt in einem Blogeintrag: “Selbst wenn Nutzer einer Plattform vertrauen, sollten sie darauf achten, was sie anklicken – und Vorsicht walten lassen bei sensationsheischenden Geschichten, die als Clickbait dienen könnten.”

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

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