Google Home Mini belauschte Nutzer ununterbrochen

Google Home Mini (Bild: Google)

Grund war laut Google ein technischer Fehler. Betroffen sei nur eine “kleine Anzahl” der Lautsprechersysteme. Sie warten zur Aktivierung nicht auf das sogenannte Hotword, sondern beginnen bei jedem Geräusch mit der Aufnahme und übertragen die an die Google-Server.

Googles Lautsprechersystemen Home Mini hat Nutzer ununterbrochen belauscht und die Aufzeichnungen an Google übertragen. Bemerkt hat das Android Police, das eines der Geräte unmittelbar nach der offiziellen Vorstellung am 4. Oktober erhalten hatte.

Google Home Mini (Bild: Google)

Das in Deutschland für 59 Euro angebotene Google Home Mini nutzt Google Assistant als digitalen Sprachassistenten. Dessen Audio- und Sprachaufzeichnungen können Nutzer im Google-Portal Meine Aktivitäten einsehen. Artem Russakovskii von Android Police fand dort auch Tausende von Einträgen, die von Home Mini stammten. Nachdem Russakovskii seine Entdeckung Google gemeldet hatte, holten Google-Mitarbeiter das Gerät noch am selben Tag ab.

Deren Untersuchung zufolge gab es einen Fehler bei der manuellen Aktivierung. Die ist zusätzlich zur Aktivierung mittels Weckwort (“Hotword”) möglich. Dazu ist eigentlich ein langer Druck auf die Touch-Bedienung erforderlich. Laut Google kam es bei einem kleinen Teil der Vorserienmodelle, von denen insgesamt rund 4000 ausgegeben wurde, zu einem Fehler, durch den sich das Gerät ständig aktivierte. Als Vorsichtsmaßnahme wurde daher mit einem Firmware-Update die manuelle Touch-Aktivierung bei allen Geräten abgeschaltet. Die aufgrund des Fehlers übermittelten Audioaufzeichnungen seien bereits gelöscht worden. Vorbestellte Home-Mini-Geräte sind laut Google nicht betroffen.

Ganz befriedigt Googles Erklärung nicht. Normalerweise sollten die Google-Home-Geräte sich mit “Ok, Google” aktivieren. Das von Russakovskii genutzte Home Mini erwachte jedoch am Tag mehrere Tausend Mal aus dem Ruhezustand. Dazu reichte es sogar aus, an die Wand zu klopfen. Das konnte auch am Aufleuchten der vier LEDs unter dem Stoffbezug festgestellt werden, womit die Aktivierung angezeigt wird. In der Nähe eines laufenden Fernsehers versuchte es dem zu antworten. Meist sagte es dabei jedoch nur, es habe nicht verstanden.

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.