CES: Intel integriert AMD-Grafik in Core-Prozessoren

Intel NUC mit Core-i-Prozessor der achten Generation und AMD Radeon RX Vega M Graphics. (Bild: Intel)

Zwei Serien mit Core-i5- und Core-i7-Prozessoren kombinieren bis zu 4,2 GHz schnelle CPUs mit bis zu 1,2 GHz schnellen Grafikprozessoren. Zudem präsentiert Intel einen neuen Mini-PC der NUC-Generation.

Intel hat anlässlich der Consumer Electronics Show in Las Vegas die im November angekündigten Notebook-Prozessoren mit AMD-Grafik vorgestellt. Der Chip-Hersteller kombiniert wie vermutet CPUs der achten Intel-Core-Generation mit Vega-Grafikprozessoren von AMD. Sie richten sich laut Intel an Computerspieler, Content-Entwickler und Nutzer von Virtual und Mixed Reality und sind für Formfaktoren wie dünne und leichte Notebooks, 2-in-1-PCs und Mini-PCs gedacht. Ein erstes Beispiel ist das neueste Modell von Intels Kleinrechner NUC.

Anfänglich stehen zwei Modellserien der neuen Mobilprozessoren zur Verfügung: Intel-Core-Prozessoren mit Radeon RX Vega M GL Graphics und Core-Prozessoren mit Radeon RX Vega M GH Graphics. Für erstere spezifiziert Intel einen Verbrauchswert von 65 Watt. Letztere benötigt 100 Watt – Intel spricht von Total Package Power, also dem Verbrauch des Gesamtpakets – und bietet spezielle Funktionen zum Übertakten des Prozessors.

Intel hat neue Core-Prozessoren der achten Generation vorgestellt, die eine Intel-CPU (rechts) mit einer Radeon-RX-Vega-M-Grafik von AMD (mitte) und 4 GByte HBM2-Grafikspeicher (links) kombinieren. (Bild: Intel)
Intel hat neue Core-Prozessoren der achten Generation vorgestellt, die eine Intel-CPU (rechts) mit einer Radeon-RX-Vega-M-Grafik von AMD (mitte) und 4 GByte HBM2-Grafikspeicher (links) kombinieren. (Bild: Intel)

Die neuen Chips der Vega-GL-Serie basieren auf bis zu 4,1 GHz schnellen Vierkern-Prozessoren der achten Core-Generation (Core i5 und Core i7), die auf 8 MByte Cache zugreifen können. Dank Hyperthreading können sie bis zu acht Threads gleichzeitig ausführen. Die Radeon-Grafikeinheiten wiederum haben einen Basistakt von 931 MHz, der sich im Boost-Modus auf bis 1011 MHz erhöht. Zudem verfügen sie über 20 Compute Units. Ihnen stellt Intel 4 GByte High Bandwidth Memory (HBM2) zur Seite, der eine Bandbreite von bis zu 179 Gbit pro Sekunde ermöglicht.

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Bei der leistungsstärkeren Vega-GH-Serie nutzt Intel indes ausschließlich bis zu 4,2 GHz schnelle Core-i7-CPUs. Die Grafikeinheit bietet in dem Fall bis zu 1190 MHz und 24 Compute Units und der HBM2-Speicher erreicht eine Bandbreite von bis zu 204 Gbit/s.

Je nach Benchmark verspricht Intel deutlich Leistungssteigerungen im Vergleich zu einem drei Jahre alten System mit Core-i7-4720HQ-Prozessor und einer GTX-960M-Grafik von Nvidia. Im Sysmark 2014 SE sollen die neuen Chips die Leistung um Faktor 1,6 steigern, beim Grafikbenchmark 3DMark Time Spy um Faktor 2,4. Zudem sollen die Kombination von Intel-CPU und AMD-Grafik auf einem Die bei Spielen wie Hitman, Total War: Warhammer und Rise of the Tomb Raider jeweils mehr als 60 Frames pro Sekunde ermöglichen.

Technische Grundlage des neuen Chipdesigns ist der Hochgeschwindigkeits-Connector Intel EMIB, der die 4GByte HBM2-Grafikspeicher mit der für Intel entwickelten Radeon-RX-Vega-M-Grafik verbindet. Grafikeinheit und CPU wiederum kommunizieren per PCI-Express 3.0 x8. Das Chip-Paket ist laut Intel nur 1,7 Millimeter hoch und reduziert den Platzbedarf für CPU und Grafik um mehr als 50 Prozent.

Intel NUC mit Core-i-Prozessor der achten Generation und AMD Radeon RX Vega M Graphics. (Bild: Intel)
Intel NUC mit Core-i-Prozessor der achten Generation und AMD Radeon RX Vega M Graphics. (Bild: Intel)

Eines der ersten Systeme mit den neuen Prozessoren ist die neue NUC-Generation von Intel. Der Mini-PC im 1,2-Liter-Gehäuse liegt in zwei Varianten vor: Er ist entweder mit einem Intel Core i7-8809G oder mit einem Intel Core-i7-8705G erhältlich. Ersterer nutzt die Grafik der Radeon-RX-Vega-M-GH-Serie, der andere eine Grafik der schwächeren GL-Serie.

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