Spectre – Microsoft deaktiviert Update

Meltdown Spectre (Bild: Google)

Nachdem es weiterhin zu Problemen mit den Sicherheitsupdates kommt, die die Sicherheitslecks Spectre und Meltdown beheben sollen, zieht Microsoft die Notbremse.

Microsoft veröffentlicht am Wochenende einen Notfall-Patch. Update KB4078130 deaktiviert einen älteren Patch, mit dem der Betriebssystemanbieter am 3. Januar das Sicherheitsleck für die Spectre-2-Variante (CVE-2017-5715) geschlossen hatte. Neben sämtlichen Versionen von Windows 10, sind auch Windows 7 (SP1) und Windows 8.1 betroffen. Auch für alle unterstützten Server-Versionen legt Microsoft das Update aufs Eis. Das entsprechende Update kann über den Microsoft-Update-Katalog herunter geladen werden.

Weitere Folge des Meltdown/Spectre-Patches: Der Durchsatz von Paketen aus Kafka bricht deutlich ein. (Bild: Solarwinds)
Weitere Folge des Meltdown/Spectre-Patches: Der Durchsatz von Paketen aus Kafka bricht auf AWS deutlich ein. (Bild: Solarwinds)

Microsoft reagiert damit auf eine Stellungsnahme von Intel. Der Chip-Hersteller erklärte öffentlich, dass es fortgesetzt Probleme mit den Updates gebe. “Öfter als erwartet kommt es zu unerwarteten Reboots und anderen unvorhersehbaren Systemverhalten”, so Intel in einer Mitteilung. Seit dem 22. Januar soll immerhin die Ursache für dieses Fehlverhalten identifiziert sein, das auch zu Datenverlusten oder Datenbkorruptionen führen kann. Die Intel-Ingenieure arbeiten zusammen mit Partnern an dem Problem und wollen schon bald eine Lösung präsentieren, ohne ein genaues Zeitfenster zu nennen.

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Bis Intel einen entsprechenden Fix liefert, will Microsoft nun mit der Veröffentlichung des Patches warten. Microsoft veröffentlicht auch eine Anleitung für Fälle, in denen das Update nicht ausgerollt werden kann. Hier müssen Nutzer das Spectre-Update manuell über Registry Keys deaktivieren. Dabei gibt es für Desktops und Server unterschiedliche Anleitungen.

Vergangene Woche hatte Intel-CEO Brian Krzanich am Rande Vorstellung der aktuellen Quartalszahlen neue Prozessor-Generationen in Aussicht gestellt, die nicht die tiefgreifenden Sicherheitslecks aufweisen. Diese Lecks lassen sich offenbar nur mit einem neuen Prozessor-Design auf Hardware-Ebene beheben. Die neuen Haswell- und Broadwell-Prozessoren sollen im “Laufe des Jahres” auf den Markt kommen.

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Allerdings ist Microsoft nicht der einzige Hersteller, der mit Problemen durch Updates mit Spectre und Meltdown zu kämpfen hat. So hatte im Anschluss an Intels Mitteilung unter anderem auch Dell Anwendern geraten, ältere BIOS-Versionen ohne die Patches wieder herzustellen. HP hatte zunächst beide Lecks behoben. In einer weiteren Veröffentlichung wurde dann nur noch Spectre-Variante 1 und nicht mehr die zweite Variante behoben.

Linux-Anbieter Red Hat hatte sogar schon im Vorfeld von Intels Ankündigung den Patch für Variante 2 zurückgezogen. Auch mit AMD-CPUs war es zu Problemen gekommen. Auch hier stoppte Microsoft schnell die Auslieferung einiger Patches. Zwischenzeitlich hat Microsoft einige der Updates wieder aktiviert.