Android-Patchday schließt 57 Sicherheitslücken

Android Oreo (Bild: Google)

Das Android Media Framework sorgt in Android 5.1.1 Lollipop bis Android 8.1 Oreo für ein Leck. Neben Google kündigen auch die Hersteller Samsung und LG Sicherheitsupdates an.

Google hat die Februar-Patches für Android sowie seine Pixel- und Nexus-Geräte veröffentlicht. Sie beheben insgesamt 57 Sicherheitsanfälligkeiten. Als kritisch eingestufte Schwachstellen finden sich erneut im Media Framework sowie in WLAN-Treibern von Qualcomm. Auch LG und Samsung kündigten bereits eigene Updates für einige ihrer Smartphones an.

Android Oreo (Bild: Google)Die kritischen Löcher im Media Framework erlauben das Einschleusen und Ausführen von Schadcode aus der Ferne in einem privilegierten Prozess. Unter Umständen können auch Sicherheitsfunktionen wie Secure Boot ausgehebelt werden. Auch eine permanente Kompromittierung eines Geräts ist laut Google möglich. In dem Fall kann Schadcode nur durch erneutes Flashen des Betriebssystems entfernt werden. Dabei gehen alle nicht gesicherten Daten verloren.

Davon betroffen sind alle unterstützten Android-Version von 5.1.1 Lollipop bis 8.1 Oero. Weitere Bugs stecken im Android-System, im Kernel sowie in Komponenten von HTC und Nvidia. Die Android-Fixes verteilt Google wie immer auf zwei Patches. Während der erste nur die kritischen Lücken im Media Framework schließt, wird der zweite benötigt, um auch die Löcher in Qualcomms WLAN-Treibern zu stopfen. Vollständig geschützt sind also nur Nutzer, deren Geräte die Sicherheitspatch-Ebene 5. Februar erreichen.

Dieses Kriterium erfüllen derzeit wohl nur Googles Nexus- und Pixel-Geräte, für die zumindest auf der Entwickler-Website bereits aktualisierte Firmware-Images zur Verfügung stehen. Zudem sollte in Kürze die Verteilung der Updates Over-the-Air erfolgen. Danach sollten Pixel, Pixel XL, Pixel 2, Pixel 2 XL, Nexus 6P und Nexus 5X vor Angriffen auf das Android Framework, das Media Framework, das Android System, den Kernel und Komponenten von Qualcomm geschützt sein.

Pixel- und Nexus-Geräte versorgt Google zudem mit nicht sicherheitsrelevanten Fixes. Sie sollen unter anderem die Sprachqualität bei der Verwendung von Bluetooth-Headsets und die WLAN-Leistung verbessern. Bei Pixel 2 und Pixel 2 XL soll zudem die Kamera bei bestimmten Lichtverhältnissen bessere Fotos machen. Auch die Akkuleistung soll beim Pixel 2 XL zunehmen.

Samsung beseitigt seinem aktuellen Sicherheitsbulletin zufolge 236 Schwachstellen in Android. Darin sind die Sicherheitspatch-Ebenen 5. Januar 2018 und 1. Februar 2018 enthalten. Darüber hinaus stopft Samsung 13 Löcher in seiner eigenen Software. Ein Angreifer könnte beispielweise über die E-Mail-App JavaScript ausführen und eine beliebige lokal gespeicherte Datei laden. Zudem ist es möglich, eine zufällige APK-Datei im sicheren Ordner zu installieren – auch ohne Zustimmung des Nutzers.

Auch LG erreicht mit seinem Update nur die Sicherheitspatch-Ebene 1. Februar. Es enthält 25 Fixes für Android und 2 Fixes für LG-Software. Unter anderem soll das LG-Update verhindern, dass der Sperrbildschirm umgangen wird. Ähnlich wie Samsung beschränkt LG seine Patches auf wenige aktuelle Flaggschiff-Modelle.

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