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Tragen Sie Ihren Databerg ab, bevor er zur Last wird!

Das größte Taxiunternehmen der Welt besitzt keine Fahrzeuge, das am besten bewertete Hotelunternehmen keine Hotels. Die Geschäftsideen dieser Firmen funktionieren dank kluger Portale und digitaler Dienste, die Informationen geschickt verknüpfen und althergebrachte Geschäftsmodelle herausfordern. Firmen, die auf solche neuen Strategien setzen, werden von Kunden und Aktienmärkten besonders stark bewertet. Jeder Geschäftsführer hätte sicherlich Interesse daran, dass die intern gespeicherten Firmendaten sich ebenso klug und schnell auswerten lassen, um sich den jeweiligen Neuankömmlingen auf dem Markt entgegenzusetzen.

(Bild: Shutterstock.com/everything possible)

Der Kern der digitalen Transformation ist die große Datenrevolution. Wer Daten beschafft, sie intelligent miteinander verknüpft und die relevanten Informationen schnell findet, deckt dem Big-Data-Versprechen zufolge neue Absatzchancen auf. Unternehmen speichern ihre Daten in der Hoffnung, dass sie diese in Zukunft sinnvoll auswerten und profitabel einsetzen können. Leider wird selten darüber diskutiert, welche Kosten das Verwalten dieser exportierten Datenmengen später mit sich bringt.

Das Resultat der Sammelwut ist ein Datenwust, dessen Größe rasant wächst. Veritas hat diese Datenflut jüngst in einer Studie als Databerg klassifiziert – eine schwerfällig wabernde Daten-Masse, die zu 66 Prozent aus dunklen, daher nicht identifizierten Daten, sogenannte “Dark Data” besteht. Weitere 19 Prozent des Databergs sind ROT-Daten, die vom Unternehmen bereits als redundant, obsolet oder trivial eingestuft wurden. Der magere Rest aus 15 Prozent machen jene Daten aus, die für das Geschäft tatsächlich relevant sind.

Allein die Pflege der ROT-Daten, welche als nutzlos definiert sind, kostet eine mittelgroße Firma mit einem Speicher von 1 Petabyte jedes Jahr fast 600.000 Euro. Auf Europa hochgerechnet würden bis zum Jahr 2020 Kosten von 820 Milliarden Euro für Lagerung und Verwaltung von Datenmüll anfallen – vermeidbare Kosten wohlgemerkt.

Die zweite Studie von Veritas, der Data Genomics Index, hat untersucht, aus welchen Dateitypen sich die gespeicherten Daten zusammensetzen. Der Index basiert auf einer Analyse von mehreren Milliarden Dateien bei echten Kunden. Ein Ergebnis: über 40 Prozent der gespeicherten Daten bei den Firmen wurden seit mehr als drei Jahren nicht einmal angefasst. Sie gelten als “abgestanden”.

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Wieviel Einsparungspotenzial hierdurch verloren geht, ließe sich schnell ausrechnen. Allerdigns wird dieser Faktor selten wahrgenommen, da sich die Posten auf verschiedene Capex- und Opex-Bereiche verteilen. Gäbe es hierzu eine umfassende Zahl im Bericht des CFO, würden die Vorstandsmitglieder sicherlich Fragen stellen. Welche Chancen für eine Firma werden nicht erkannt, weil 66 Prozent der Daten, ihr Inhalt und Wert im Dunkel bleiben? Die Verwaltung von Daten sollte daher Priorität für jeden CEO sein.

Redaktion

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