Hans Göttlinger

ist Telekommunikations- und Sales-Experte bei Tata Communications

Die Cloud – noch immer unterschätzt

Wenn Unternehmen auf die Cloud setzen, dann auf eine Private Cloud. Hans Göttlinger, Director Sales DACH bei Tata Communications GmbH, glaubt, das Anwender dadurch Vorteile verschenken, wie er in seinem aktuellen Blog erklärt.

Der Hype um die Cloud hat bereits große Wellen geschlagen und (fast) jedes Unternehmen erfasst. Dies belegt auch eine kürzlich von Tata Communications durchgeführte Studie unter IT-Entscheidern auf der ganzen Welt. Die Studie zeigt, dass bereits 97 Prozent der befragten Unternehmen eine Form der Cloud nutzen.

Das mag auf den ersten Blick wenig verwunderlich sein, doch es zeigt sehr deutlich, dass die Cloud zu einer Geschäftsnotwendigkeit geworden ist. Allein 83 Prozent der Befragten gaben an, dass die Cloud ihnen Vorteile gebracht hat, die sie nicht erwartet hatten: gesteigerte Produktivität (69 Prozent), verbesserter Zugang zu Daten (65 Prozent) und Kostenreduktion (63 Prozent), um nur die wichtigsten der genannten Vorteile zu nennen. Dies zeigt aber auch, dass Cloud-Technologie in der Branche eher noch unterschätzt wird.

Denn wie die Studie belegt, leistet die Cloud einen erheblichen Beitrag zu mehr Wettbewerbsfähigkeit: Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Studienteilnehmer gaben an, dass die Cloud zu schnellerem Zugang zu Technologie geführt hat. Für 67 Prozent hat die Nutzung von Cloud-Diensten zu einer Straffung der Geschäftsprozesse geführt, etwa durch geringere Lieferzeiten für Kunden oder Partner.

Und mehr als die Hälfte (54 Prozent) war durch die Cloud in der Lage, Einführungszeiten für neue Dienstleistungen in neuen Märkten oder Regionen zu verkürzen.

Auch das Vertrauen in die Cloud scheint erheblich gestiegen zu sein: Die Befragten sind zu 65 Prozent ohne Bedenken, Unternehmensdaten in die Cloud zu verlagern (vor fünf Jahren lag dieser Wert noch bei 51 Prozent). Dementsprechend wird auch die Speicherung außerhalb des eigenen Unternehmens bis zum Jahr 2024 die In-House-Speicherung ablösen. Dabei erwarten die Studienteilnehmer, dass in zehn Jahren durchschnittlich 58 Prozent ihrer Rechenleistung und Datenspeicherung in der Cloud sein wird, gegenüber aktuell 28 Prozent. Dies bedeutet, dass bei vielen Unternehmen die Umstrukturierung ihrer IT-Architektur noch nicht abgeschlossen ist. Momentan scheint die Private Cloud noch eines der beliebtesten Cloud-Modelle zu sein (52 Prozent der IT-Versorgung der Studienteilnehmer wird erwartungsgemäß bis 2024 in der Private Cloud liegen). Doch immerhin gaben 94 Prozent an, dass sie geneigter wären, ein hybrides Cloud-Modell anzunehmen, wenn die Vernetzung mit der Public Cloud besser planbar wäre. Dabei bringt gerade ein hybrides Modell ein Maximum an Flexibilität. Ich möchte daher genauer auf diesen Punkt eingehen.

Vernetzung zwischen Private und Public Cloud ein Hindernis?

Während die Anforderungen an die Unternehmen durch immer komplexere und flexiblere Geschäftsprozesse steigen, ist die bestehende Firmennetzwerktechnologie oft nicht in der Lage, mit diesem dynamischen Umfeld mitzuhalten. Durch den steigenden Einsatz von verschiedensten, auch mobile Geräten, werden Datenflüsse immer schwieriger vorhersehbar. Unternehmen haben mit unvorhergesehenen Engpässen, variablen Transport-Routen und uneinheitlichen Nutzererfahrungen je nach Standort des Nutzers und gewählter Anwendung zu kämpfen. Dabei spielt das Internet für das Routing eine immer größere Rolle.

Dieses komplexe Gebilde zu managen, stellt viele CIOs vor große Herausforderungen – ganz zu schweigen von den Kosten, die durch einen erhöhten administrativen Aufwand entstehen, die wiederum den Einsparungen durch ein hochflexibles Cloud-Modell entgegenstehen.

Abhilfe kann hier eine globale Netzwerkintegrationsplattform schaffen, die sowohl den globalen Zugang als auch die verschiedenen  Netzwerk-Ebenen integriert. Somit können alle Cloud-Modelle – ob private, hybrid oder public –  und die entsprechenden Transport-Plattformen von Punkt-zu-Punkt-Verbindungen bis zum öffentlichen Internet im System erfasst werden und geben CIOs mehr Kontrolle über ihren Datenverkehr über einen gemeinsamen Zugangspunkt. Mit der Integration des Internets durch deterministisches Routing wird somit auch die Planbarkeit und Sicherheit erheblich verbessert. Worauf warten wir also noch? Die Technologie ist bereit – jetzt müssen die Unternehmen nur noch ihr volles Potenzial ausschöpfen.