Dr. Michael Pauly

ist Senior Consultant bei T-Systems. Gerne betrachtet er IT-Trends durch die Brille eines Non-Digital-Native.

Eng vernetzt

Michael Pauly die Idee, persönliche Daten an einer einzigen Stelle zu sammeln und zu pflegen grundsätzlich nicht schlecht, auch wenn die Praxis, wie das derzeit noch geschieht, nicht unbedingt auf breite Zustimmung stößt. Dennoch für den Nutzer würde es sicherlich auch Vorteile bringen, wenn Apps und Anwendungen hier besser aufeinander abgestimmt wären.

Das glaube ich einfach nicht. Zuerst war vor einigen Wochen der große Aufschrei, dass einige wenige – oder soll ich besser sagen einige wenige mit den richtigen Computerprogrammen – zuviel über unser Verhalten, unsere Gewohnheiten etc. erfahren. Das Resultat war, dass jeder genauer hinsah, welche Apps und Applikationen er im Privaten, wie auch im Beruflichen verwendet. Genauer beobachtet wurde, wer mit wem und natürlich auch wie interagiert und vernetzt wird. Und jetzt das!

Da wird überlegt, dass unterschiedliche Apps im Smartphone sich enger vernetzen, dabei Daten austauschen und natürlich auch interagieren. Mhmm. Das hört sich im ersten Moment doch sehr gut an, oder? Ich muss nicht mehr dieselben Informationen zweimal eingeben. Vieles könnte automatisiert werden. Ich kann, genau wie in meiner Firma, einfache (oder auch komplexere) Workflows bilden. Ich kann …

Let the data flow!

Einfach gesagt: Sobald die kleinen Helfer des täglichen Lebens enger zusammenarbeiten, wird Vieles einfacher und meist auch schneller. Genau wie im Unternehmen. Auch hier sind die einzelnen Applikationen oftmals unterschiedlicher Hersteller eng miteinander vernetzt.

Der große Unterschied ist nur, dass man oder besser gesagt, die IT-Abteilung es nicht den einzelnen Softwareherstellern überlässt, wie und besonders welche Daten sie untereinander austauschen und verarbeiten. Da wird schon genauer hingesehen und auch Manches hinterfragt.

Hier hat (so sollte es auf jeden Fall sein) auch nicht jede Anwendung ihre eigene Art und Weise, Daten abzuspeichern, Daten zu verschlüsseln oder auch nicht etc. Dieser “Individualismus” herrschte früher einmal. Aber seitdem sind Datenbanken erfunden und alles was damit zusammenhängt. Die Idee, Daten zentral zu verwalten und dies nicht den einzelnen Anwendungen zu überlassen, hat nicht nur mit Blick auf die Sicherheit einen gewissen Charme.

Ein neuer Trend oder logische Konsequenz?

Mhmm, wenn ich es genau betrachte, dann schwingt das Cloud-Pendel jetzt wieder in die andere Richtung. Strömten zuerst aus dem Privatbereich die meisten Ideen und auch die Nutzungsweisen von Cloud in die Unternehmen, so zeigt sich inzwischen, dass so langsam der umgekehrte Weg einsetzt.

Dieser Trend deutet sich so langsam an. Naja, sagen wir, er ist an manchen Stellen erkennbar. Jetzt schon ein Fazit zu ziehen wäre vermessen. Aber sind Sie mal ehrlich. Es ist doch langsam an der Zeit, dass auch in der privaten Cloud-Nutzung die Apps näher zusammenrücken, dass meine Daten sicher an einer EINZIGEN Stelle liegen und dort auch sicher verwaltet werden, dass … In diesem Sinne. Starten wir jetzt auch im Privaten in eine noch vernetztere Cloud-Welt.

Ihr Michael Pauly