Godelef Kühl

ist ERP-Branchenkenner und als Vorstandsvorsitzender der godesys AG "verantwortungsvoller und pragmatischer Unternehmer mit Bodenhaftung".

ERP-Auswahl für den Weg zu Industrie 4.0

Viele Anbieter bekommen nicht genug von den Buzzwords rund um Industrie 4.0. Doch der Funktionsumfang der neuen Lösung muss letztendlich sowohl zum Unternehmen und dessen Mitarbeiterstruktur passen, als auch Luft nach oben bieten. Denn das Kapitel Industrie 4.0 hat gerade erst begonnen.

Industrie 4.0 – ein Begriff, der passend die Trends zur Digitalisierung von Geschäftsmodellen zusammenfasst. Und doch gibt es noch einige Unternehmen, die keine konkreten Ideen haben, wie sie auf Industrie 4.0 reagieren sollen. Dabei ist klar: Wer bestehen will, muss sich damit auseinandersetzen und so schnell wie möglich anpassen.

Industrie 4.0 (Shutterstock/Adam Vilimek)

Die Grundvoraussetzung hat sich jedoch nicht geändert: Das Herzstück eines jeden erfolgreichen Unternehmens – gerade in der produzierenden Branche – ist und bleibt auch in Zukunft das ERP-System. Auf was sollten Sie also achten, wenn Sie sich mit der ERP-Auswahl in Zusammenhang mit Industrie 4.0 beschäftigen?

Nicht alles wird neu

Manche Dinge ändern sich zum Glück nie. Denn auch wenn jeder von Industrie 4.0 und den gravierenden Änderungen spricht, gerade bei der ERP-Auswahl bleibt eine Sache gleich und wichtig: Ihre Mitarbeiter.

Die Einführung einer neuen Software ist immer kritisch. Viele Verzögerungen bei der Implementierung oder gar ein Scheitern des ganzen Projektes können häufig darauf zurückgeführt werden, dass Mitarbeiter nicht genug informiert, vorbereitet und geschult – schlichtweg nicht überzeugt sind.

Dabei können hochgradig vernetzte Produktionsprozesse und Industrie 4.0-Anwendungen viele Abläufe im Unternehmen deutlich verbessern, Fehlerquellen minimieren und so auch die Mitarbeiter neu motivieren. Wiederkehrende und zeitraubende Tätigkeiten können verkürzt werden und es bleibt mehr Zeit für neue und spannende Aufgaben.

Es ist also nach wie vor wichtig, Ihre Mannschaft in das Projekt “ERP” einzubeziehen und Zeit in Schulungen und Weiterbildungen zu investieren. Doch Dank Smartphones, Apps und Co. steigt die generelle Empfänglichkeit für neue Techniken im Unternehmen.

Industrie 4.0-Anwendungen im ERP-Umfeld

Auch bei ERP-Entwicklern stehen die Uhren niemals still. Cloud-Funktionen, Apps für Smartphones, flexible und anpassbare Systemarchitektur, intelligente Werkzeuge zur Durchführung von BI-Analysen – das sind nur einige Merkmale moderner ERP-Systeme.

ERP (Bild: Shutterstock/Wright Studio)

Viele Anbieter bekommen nicht genug von den Buzzwords rund um Industrie 4.0. Doch der Funktionsumfang der neuen Lösung muss letztendlich sowohl zur Ihrem Unternehmen und Ihrer Mitarbeiterstruktur passen, als auch noch Luft nach oben bieten. Denn das Kapitel Industrie 4.0 hat gerade erst begonnen.

Die neue ERP-Software muss auch in Zukunft (schließlich binden Sie sich für mindestens zehn Jahre) sämtliche Möglichkeiten bieten, neue Industrie 4.0-Technologien einzubinden.

Laut einer Befragung von PricewaterhouseCoopers unter 235 deutschen Unternehmen möchte die deutsche Industrie bis 2020 ca. 40 Milliarden Euro in neue Industrie 4.0-Technologien fließen lassen – jährlich wohlgemerkt! Sollte sich das bewahrheiten, wird auch die ERP-Branche davon sicher nicht unberührt bleiben.

Der Anfang ist definitiv schon gemacht. Virtuelle Technologien, Social-ERP-Funktionen zur erweiterten Kommunikation, die Arbeit mit 3D-Druckern und vor allem Anwendungen für die Logistik wie Datenbrillen, digitale Kommissionier-Handschuhe oder Auslieferungs-Drohnen – aller schon mehr oder weniger ausgereifte Zukunftskonzepte. Und der ERP-Markt bietet noch genügend Spielraum.

Welche Kriterien sollte das neue ERP-System heute bereits erfüllen?

Schnelligkeit, Transparenz und Plattform-Unabhängigkeit sind drei Faktoren, die die ERP-Auswahl in Zukunft stark beeinflussen werden. Im Kontext von Industrie 4.0 sollten Sie bei der Wahl Ihres neuen ERP-Systems zusätzlich auch auf folgende vier Merkmale achten:

  1. Liegt der neuen Lösung eine wandlungsfähige IT-Architektur zugrunde? Neue Anforderungen erfordern schnelle Reaktionen und kurzfristige Anpassungen, die kostengünstig und ohne großen Programmieraufwand durchgeführt werden sollten. Auch Drittsysteme müssen flexibel integriert werden können. SOA-basierte Systeme bieten hier einen deutlichen Vorteil.
  2. Ermöglicht das neue ERP-System auch die direkt und bidirektionale Kommunikation? Gerade in Zukunft wird der Austausch zwischen Vor- und nachgelagerten Systemen immer wichtiger.
  3. Ist die Echtzeit- und Massendatenfähigkeit vorhanden? Das ist die Grundvoraussetzung, um die stetig steigende Datenmenge – vor allem auf Produktionsebene – strukturiert verarbeiten zu können.
  4. Können Sie mobil arbeiten? Mobile ERP-Anwendungen ermöglichen flexibles Arbeiten an jedem Ort und das bringt immense Effizienzvorteile. Nicht nur der Außendienstmitarbeiter hat alle Daten auf einen Blick und kann schnell auf Anfragen und Probleme reagieren. Auch Mitarbeiter in der Logistik profitieren von mobilen Anwendungen.

Es ist wichtiger denn je bei der ERP-Auswahl zusätzlich auf Kriterien wie die Mitarbeiterstruktur, die Geschäftsmodellentwicklung und auch den zukünftigen Grad an Digitalisierung und Autonomie in der Produktion zu achten. Eine schicke neue Software macht Sie nicht automatisch zum Vorreiter der digitalen Transformation. Ihr Unternehmen muss vielmehr in der Lage sein, die neuen Technologien auch umzusetzen.

Zum Glück bietet der ERP-Markt für jedes Unternehmen die passende Lösung. Holen Sie sich also den richtigen Partner http://www.godesys.de/aktuelles-trends/downloads/erp-knigge/ an Ihre Seite und stellen sich den Herausforderungen von Industrie 4.0.