Siegfried Lautenbacher

Gründer und Geschäftsführer von Beck et al. Services, ist ein bekennender IT-Service-Mann, der nichts von Angeboten hält, die an der IT-Wirklichkeit vorbeigehen.

Umadministrieren im Kopf

“Klassisches Outsourcing und Managed Services gleicht einem Tümpel am Beginn der Trockenzeit. Es wird eng, schlammig und sehr unangenehm. Zeit, neue Businessmodelle zu erproben”, davon ist Siegfried Lautenbacher, Geschäftsführer Beck et al. Services und silicon.de-Blogger überzeugt.

Es ist eine seltsame Welt, in der wir arbeiten. Auf der einen Seite geht es um minutiös ausgearbeitete Angebotsaufforderungen für den Betrieb und Support von klassischen on premises IT Infrastrukturen. Auf der anderen Seite designen wir für Kunden Enterprise Cloud Integration Services. Das Pflichtenheft dazu ist nicht mehr als 5 Folien lang. Es ist ein agiles, pragmatisch-kollaboratives Vorgehen mit dem Kunden und die Ergebnisse überraschen bisweilen alle.

Das für uns Schwierige daran ist: es sind Parallelwelten ohne Verbindungen.
 Die RfP Unterlagen schreiben, um Vergleichbarkeit der Angebote zu gewährleisten, genau vor, wie wir die Infrastrukturen “bauen” sollen und fordern klare SLA Erfüllung. Innovation ist in den 36 bis 48 Monaten Laufzeit nur dann vorgesehen, wenn es sich um Preisreduktionen handelt. Bringen wir andere Ideen ein, ist es meist nicht darstellbar gegenüber den anderen Anbietern.

Es ist also keine leichte Zeit für unsere IT Spezialisten bei Beck et al. Services. Sie müssen beiden Welten dienen. Das verlangt auch bei uns oftmals ein Umadministrieren im Kopf” – um eine momentan aktuelle Markenkampagne für einen Autohersteller etwas abzuwandeln.

Eine Zeit des Übergangs also, die von unseren Leuten viel einfordert. Wir halten den Übergang in unserem IT Services Geschäft für “alternativlos”. Unser bisheriges Geschäftsmodell erodiert immer mehr: das klassische Outsourcing und Managed Services Modell gleicht einem Tümpel am Beginn der Trockenzeit. Es wird eng, schlammig und sehr unangenehm. Zeit, neue Businessmodelle zu erproben.

Für uns selbst haben wir deshalb schon vor einiger Zeit die Devise ausgegeben: “Cloud only”. Zug um Zug verlagerten wir unsere internen Systeme (File, Messaging, Collaboration, Social, Realtime et al.) als IaaS (Infrastructure as a Service) in die Cloud und befreiten uns von eigener Hardware und eigenem Rechenzentrum. Bei Prozessunterstützung wie Workload tracking oder Personalentwicklung haben wir konsequent nach SaaS gesucht und mit Toggl und Small Improvements interessante Lösungen gefunden, die nutzungsbasiert abrechnen und keinen technischen Implementierungsaufwand erfordern außer einer Directory Integration. Das Tüpfelchen auf dem i war für uns dann noch die leichtgewichtige Cloud Integration mit unserem SugarCRM, natürlich auch aus der Cloud – wir nennen es “Cloud Flow”.

Seit kurzem können wir Cloud-Services denn auch auf ganzer Linie anpacken. Der Partner Amazon Webservices hilft uns dabei. Gemeinsam versuchen wir, die Orchestrierung unternehmenskritischer IT-Leistungen mit hochverfügbaren Cloud-Diensten voranzubringen. Unser Part dabei ist die Erarbeitung des Architektur-Designs, Beratung zum Sicherheitskonzept sowie zur sukzessiven Implementierung bestehender Anwendungen in die Amazon Cloud.

Wer wissen möchte, wie so etwas aussehen kann, möge sich den Testdrive. anschauen. Dort wird demonstriert, wie schnell Social Collaboration (SharePoint 2013) über die Cloud funktionieren kann.