Christian Kallenbach

ist bei Verne Global für den Vertrieb und das Business Development in Central Europe verantwortlich.

Wie HPC und Big Data Ihr Rechenzentrum heiß laufen lassen

Das Internet der Dinge wird in den nächsten Jahren bis zu 750 Prozent mehr Speicherkapazität benötigen. Damit Rechenzentren nicht heiß laufen, müssen IT-Verantwortliche ihre IT den neuen Anforderungen anpassen. Welche elementare Rolle die Stromversorgung spielt, erklärt silicon.de-Blogger Christian Kallenbach.

Big Data, High Performance Computing (HPC) und Kostendruck bewegen heftig die Gemüter – und Geldbörsen – der Verantwortlichen. Einerseits wird der Gürtel enger geschnallt, andererseits lässt die Digitalisierung das Datenaufkommen explosionsartig anwachsen und die Anforderungen an die Rechenleistung steigen. Studien zufolge macht HPC bis zu 10 Prozent des IT-Budgets aus – und 30 Prozent davon müssen für die Stromversorgung und Kühlung von Rechenzentren aufgewendet werden.

(Bild: Shutterstock.com/You can more)
(Bild: Shutterstock.com/You can more)

Auf diesem Weg werden Energiepreise, Wettereinflüsse und die Zuverlässigkeit der Stromversorgung zu wichtigen Erfolgsfaktoren. Der “Blackout Tracker” von Eaton zählte für das Jahr 2015 in der DACH-Region 704 Stromausfälle mit einer Gesamtdauer von 93.773 Minuten – das entspricht mehr als 1500 Stunden oder 65 Tage. Allein im Jahr 2014 musste jeder deutsche Verbraucher eine durchschnittliche Unterbrechung der Stromversorgung von fast 15 Minuten hinnehmen.

Rechenzentren sind das Herz jedes IT-Unternehmens. Unabdingbare Grundvoraussetzung dafür ist nun einmal Strom. Wie kostbar der reibungslose Zugriff auf Daten in unserer digitalen Welt ist, spüren wir meist erst dann, wenn er nicht mehr funktioniert. Zwei Drittel der IT-Verantwortlichen gaben in einer aktuellen Studie an, dass Rechenzentrumsausfälle den Geschäftserfolg bereits in den ersten 15 bis 60 Minuten negativ beeinflussen.

Berechnungen des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts aus dem Jahr 2013 zeigen, welche Summen hier auf dem Spiel stehen. Wirtschaftlich besonders betroffen sind die kreisfreien Großstädte wie Berlin, Hamburg, München, Frankfurt (Main) und Köln. Berlin ist Spitzenreiter. Dort kostet die Stadt ein einstu?ndiger Stromausfall mehr als 22 Millionen Euro, aber auch in Hamburg oder München kommen je nach Tageszeit Kosten im zweistelligen Millionenbereich bei Stromausfällen allgemein zusammen.

Die guten Nachrichten: Egal wie das Stromnetz am Firmenstandort aussieht, dank Cloud Computing und Standortwechsel können die Daten an Orten mit sicheren Stromnetzen, sowie hochverfügbaren, zuverlässigen und günstigen Stromquellen gespeichert werden. Länder mit Stromerzeugung aus CO2-niedrigen Quellen wie Wasserkraft und Geothermie eignen sich besonders, weil die Stromerzeugung zudem besonders nachhaltig ist. Es ist daher kein Zufall, dass Länder wie Island, Norwegen, Schweden und die kanadische Provinz Quebec einen wahren Datacenter-Boom erleben.

Länder wie Island mit Stromerzeugung aus CO2-niedrigen Quellen wie Wasserkraft und Geothermie eignen sich besonders für nachhaltige Stromerzeugung (Bild: Fred Rollison)
Länder wie Island mit Stromerzeugung aus CO2-niedrigen Quellen wie Wasserkraft und Geothermie eignen sich besonders für nachhaltige Stromerzeugung (Bild: Fred Rollison)

Denn: Immer mehr Geräte werden vernetzt, die Datenmengen steigen ins Unermessliche, die Kosten gehen nach oben. Das Internet der Dinge wird in den nächsten Jahren bis zu 750 Prozent mehr Speicherkapazität benötigen. Damit Ihr Rechenzentrum nicht heiß läuft, müssen IT-Verantwortliche ihre IT den neuen Anforderungen anpassen – lieber früher als später.

Zukünftig wird daher auch der Rechenzentrumsstandort ein kritischer und nicht zu vernachlässigender Faktor bei großen IT-Entscheidungen sein. Mehr zu diesem Thema lesen Sie im kostenlosen Whitepaper “Achtung Lücke! Die Kluft zwischen Energieverfügbarkeit und dem Bedarf von Rechenzentren”.

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