Neuer IT-Skandal bei der Bundesagentur für Arbeit

Die Bundesagentur für Arbeit hat nach dem Skandal um die Online-Jobbörse erneut Millionen bei einem IT-Projekt verschwendet.

Die Bundesagentur für Arbeit hat nach dem Skandal um die Online-Jobbörse erneut Millionen bei einem IT-Projekt verschwendet. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Danach hat die Bundesagentur im Jahr 2002 an den TK-Anbieter Tenovis einen Auftrag im Wert von 100 Millionen Euro über die Lieferung eines neuen TK-Systems vergeben, obwohl die Behörde von dessen Mängeln Kenntnis hatte.
Experten der Bundesagentur hatten nach einer Prüfung der Angebote sogar den Ausschluss des Tenovis-Systems vom Bieterverfahren gefordert, schreibt das Blatt. Die Prüfer monierten, dass die Anlage den Anforderungen des Hartz IV-Gesetzes nicht genügt. Das Gesetz sieht eine stärkere Vernetzung zwischen den Arbeitsämtern vor.

Die Bundesagentur hat derweil die Auftragsvergabe an Tenovis verteidigt. Das Unternehmen habe das “wirtschaftlichste Angebot” geliefert, hieß es. Die Anlage könne sehr wohl die Anforderungen von Hartz IV bewältigen, müsse dafür aber “quantitativ erweitert” werden. Diese Nachrüstung dürfte in den nächsten fünf Jahren 40 Millionen Euro kosten, so das Nachrichtenmagazin.