Mobiler Internetzugang wird PC bis 2012 überholen

1,4 Milliarden Menschen und damit ein Viertel der Weltbevölkerung surft 2008 bereits im Internet. Das Marktforschungsunternehmen IDC prophezeit in der Studie “Digital Marketplace Model and Forecast”, dass 2012 das Drittel geknackt werden soll.

Mit Erreichen der Zahl von 1,9 Milliarden Menschen werden auch mobile Zugangsmöglichkeiten über Handys und Mobile Internet Devices (MID) den klassischen Einstieg in die Welt des Webs durch den PC ablösen. “Das Internet wird die zweite Milliarde User über eine Zeitspanne von etwa acht Jahren gewinnen können”, meint John Gantz, Chefanalyst bei IDC.

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“Das Web wird in wenigen Jahren deutlich stärker in den Lebensalltag der Menschen integriert sein und den Usern überall zur Verfügung stehen”, so die wenig überraschende Feststellung des Analysten. Ein Ergebnis dieses Trends sei, dass die Nutzer deutlich mobiler mit dem Internet umgehen werden und das Web allgegenwärtig wird. 2008 ist der Rechner noch der klar dominierende Zugangspunkt. Aktuell werden weltweit 1,5 Milliarden Geräte für den Internetzugang verwendet, darunter befinden sich PCs, Handys sowie Videospielkonsolen. Bis 2012 werde sich diese Zahl auf drei Milliarden verdoppeln, wobei dann bereits die Hälfte davon ein mobiles Gerät sein wird.

Dieser Trend könnte neben den Smartphones maßgeblich auch von MIDs bestimmt werden. Diese Produktlinie, die vor allem von Intel vorangetrieben wird, nutzt ausgebaute mobile Zugangstechnologien wie WLAN, UMTS oder WiMAX. Die Verbreitung des Webs kann zudem durch Low-Cost-Rechner wie dem EeePC von Asus, dem 100-Dollar-Laptop von OLPC oder dem Classmate-PC von Intel vorangetrieben werden. “Die zweite Milliard Menschen, die das Internet nutzen wird, steht Gewehr bei Fuß”, erklärte Intel-Deutschland-Chef Hannes Schwaderer. Sie können mit den Produkten aus dieser Low-Cost-Schiene abgeholt werden.

Neben den Zahlen zum Zugang bezieht sich die IDC-Studie auch auf Web-Nutzungsarten. Aktuell verwendet die Hälfte der Internet-User das Web für Einkäufe. 2012 soll diese Gruppe mehr als eine Mrd. Menschen umfassen. Der Wert der Transaktionen im B2C-Segment steigt dann auf 1,2 Billiarden Dollar. Das B2B-Geschäft wird schließlich um den Faktor zehn höher bei absolut 12,4 Billiarden Dollar liegen. Erwartungsgemäß gewinnt auch das Web 2.0 stärkere Bedeutung. Derzeit stehen noch sogenannte Web-1.0-Aktivitäten wie Suche, Einkauf und E-Mail im Vordergrund. Blogging, Social Networking oder das Ansehen nutzergenerierter Videos holt jedoch stark auf, so IDC.