Deutsche Welle testet Peer to Peer

Als erster Rundfunksender in Deutschland bietet die Deutsche Welle (DW) Internet-Streams ihres TV-Programms im Peer-to-Peer-Verfahren (P2P) an.

DW sieht sich mit dem Angebot einiger TV-Programme über das Internet als Avantgarde in Deutschland. Nach erfolgtem Start des Dienstes soll schlussendlich das gesamte Radio- und Fernsehangebot des deutschen Auslandssenders in das neue Format gebracht werden.

Dabei geht der Anbieter weg vom bisher üblichen so genannten “Verabredungsfernsehen”. Auf der Internet-Präsenz DW-WORLD.DE sollen nicht wie bei herkömmlichen Streams Daten etwa zum Anschauen eines Fernsehprogramms im Internet kontinuierlich übertragen werden. Über eine direkte Verbindung zwischen Anbieter und Zuschauer sollen P2P-Streams die Daten auf mehrere Rechner verteilen. Das Prinzip: Jeder Rechner, der sich über ein Computerprogramm im Netzwerk anmeldet, dient als Server und somit zusätzlicher Übertragungsweg für die DW-TV-Streams.

Die DW erprobt dieses Verfahren derzeit im Rahmen eines sechsmonatigen Tests. Die Technologie dafür kommt von der dänischen Firma Octoshape ApS. “Durch diese Verteilung der Datenströme heben wir die Qualität und die Stabilität des Streams für alle Zuschauer”, so  Holger Hank, Leiter der Abteilung Neue Medien. Das dafür notwendige kostenlose Zusatzprogramm soll über DW-WORLD.DE heruntergeladen werden. Der Service ist demnach die Fortsetzung der Web-Angebote gestreamter Inhalte, die DW bereits seit zehn Jahren anbietet. Podcasting kommt dabei eine immer größere Rolle zu.