Für Glückspilze: DSL der Telekom soll schneller werden

DSL soll nun für die, die sie nutzen können, zumindest schneller und günstiger werden.

“‘…flächendeckende Telekommunikations-Infrastruktur mit hoher Qualität und zu erschwinglichen Preisen’ … dass ich nicht lache. DSL ist in meinem Wohnort noch immer nicht verfügbar!”, so fasst ein erboster Kunde aus dem Ballungszentrum Berlin, stellvertretend für viele, gegenüber silicon.de das DSL-Angebot der Telekom zusammen. Doch nun soll die Technik für die, die sie nutzen können, zumindest schneller und günstiger werden. Das geht aus einer Pressemeldung hervor.
Ab April sollen Anschlüsse mit größerer Kapazität angeboten werden, die preislich teilweise sogar günstiger sein sollen als die bisherigen Produkte, allerdings nur für Neukunden. Die Telekom wolle damit “die Nachfrage nach schnellen Internet-Anschlüssen mit DSL-Technik weiter auf hohem Niveau halten”, zitiert das Handelsblatt. Bis zum Jahresende 2004 soll die Zahl der DSL-Anschlüsse um rund eine Million auf dann fünf Millionen steigen, machte der Marketing-Vorstand der Festnetzsparte T-Com, Achim Berg, den wartenden Kunden Hoffnung.

Zudem kündigte die Telekom an, dass ihre Wettbewerber voraussichtlich ab dem 1. Juli DSL-Anschlüsse mit einem “deutlichen Abschlag” gegenüber dem Endkundenpreis zum Weiterverkauf auf eigene Rechnung beziehen könnten. Zur Höhe des Preisabschlags für Wiederverkäufer, der bislang zwischen der Telekom und ihren Konkurrenten heftig umstritten war, machte die Telekom keine Angaben.

Mit den neuen DSL-Tarifpaketen setzt sich die Telekom ein Stück weit von Wettbewerbsangeboten ab, da sie die bisher im Markt üblichen Datenübertragungsraten generell erhöht. Von April an werden die DSL-Anschlüsse bei der Telekom mit drei Übertragungsgeschwindigkeiten zwischen 1024 und 3072 Kbit/s angeboten, die die bisherigen Tarife mit Datenraten von 768 und 1536 Kbit/s ablösen. Trotz höherer Datenraten sinken die Preise zumeist, die bisher höheren DSL-Anschlusspreise für Kunden mit analogen Leitungen fallen weg. Der Haken: Für die häufigste Anschlussvariante DSL über ISDN-Anschluss mit 768 Kbit/s steigt der Preis aber um bis zu 30 Prozent.

Mit ihrem Angebot für Wiederverkäufer will die Telekom die DSL-Technik zum Massenmarkt entwickeln. “Mit vereinten Kräften können wir den Markt für Breitband-Kommunikation schneller entwickeln”, so Berg. Die Wettbewerber der Telekom verlangen vom Marktführer seit langem, dass sie DSL-Anschlüsse zu Großhandelspreisen mit Preisabschlag beziehen können. Verhandlungen zwischen der Telekom und ihren Wettbewerbern waren jedoch in der Vergangenheit an unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert. Auch zuletzt war demnach aus Kreisen der Wettbewerbsunternehmen noch verlautet, die angebotenen Konditionen seien wirtschaftlich nicht attraktiv.