Google wird zum Kabelbetreiber

Das lange geplante, neue Unterseekabel ‘Unity’ wird jetzt im Pazifischen Ozean verlegt. Zu den Betreibern gehört ein Überraschungsgast: Der Suchmaschinenkonzern Google will sich offiziell als Kabelbetreiber verstanden wissen. Damit will sich der Internetspezialist an den Profiten bedienen, die mit der Kontinentverbindung gemacht werden sollen.

Die Gerüchte, dass Google hier mitmacht, haben sich also bestätigt. Das am Dienstag freigeschaltete Kabel auf dem Meeresboden soll die schnell wachsende Bandbreite zwischen Asien und dem amerikanische Kontinent gewährleisten und ein Wachstum des Kommunikationsaufkommens absichern. Primär werden die USA dadurch mit Japan verbunden, aber die Interessen gehen weiter. Gerade die schnell wachsende Ökonomie in Asien machten ein weiteres Kabel notwendig.

Beteiligt sind neben Google fünf eher dem TK-Sektor zugeordnete Konzerne, darunter die asiatische Pac Net. Das Kabel ist eines von einer ganzen Reihe neuer Kabelprojekte, die nach Angaben des TK-Marktbeobachters Telegeography in diesem Jahr eröffnet werden und Asien untereinander, sowie Asien mit Amerika verbinden.

Was Google mit der Kabelbeteiligung anzufangen gedenkt, ist indes klar: Als Suchmaschinenbetreiber und Internet-Firma sorgt Google selbst dafür, dass der Hunger nach Bandbreite nicht abnimmt. Selbst einen Anteil an einem physischen Unterseekabel zu besitzen, erhöht die Reichweite für Google beträchtlich und öffnet dem Konzern die benachbarten Märkte. Dies ist möglich, obwohl sie bereits verteilt sind. Immerhin ist der TK-Sektor sehr beweglich.

Alan Mauldin, Research Director bei Telegeography, will aber daraus keinen allgemeinen Trend ableiten. “Während Google die erste Nicht-TK-Firma ist, die eine aktive Rolle beim Besitz an einem Unterseekabel spielt, ist es eher unwahrscheinlich, dass dies zum Trend wird; obwohl viele Nicht-TK-Firmen hohe Bandbreitenbedürfnisse haben, werden sich in nächster Zeit doch nur wenige in den Bereich der Eigentümer an Unterseekabeln vorwagen”, sagte Mauldin.