IBMs neuer ‘BladeCenter S’ schnappt HPs ‘Shorty’

IBM zieht mit Hewlett-Packard (HP) gleich und hat etwa einen Monat später auch ein eigenes Mini-Blade für den preisbewussten, jedoch anspruchsvollen Mittelstand auf den Markt gebracht.

Das ‘BladeCenter S’ wurde im Juni erstmals erwähnt. Es wird jetzt allerdings bewusst mit HPs ‘c3000’ verglichen: Big Blue hat das betriebsfertige System als “Datacenter in a Box” bezeichnet. Wie Paul Höcherl, Systems Engineer bei IBM, anlässlich der Vorstellung auf der Systems 2007 sagte, ist das kleine Chassis für den Einsatz in Büroumgebungen gedacht.

“Die oft sehr urwüchsige Landschaft in mittelständischen Rechenzentren fordert Platz, viel Strom, Kühlungsprobleme, stellt Verkabelungsfragen – und oft wird für jede Applikation ein eigener Server angeschafft, der die bekannten Probleme weiter maximiert”, sagte Höcherl. Je nach Konfiguration und ab Fabrik ausgestattet mit Solid-State-Laufwerken (SSD) (auf ausdrücklichen Wunsch auch herkömmliche Festplatten), Storage Area Network Funktionalität (SAN) durch integrierte Switch-Technik von Brocade, DVD/CD-Combo-Laufwerk, Netzteilen für herkömmliche 220-Volt-Anschlüsse und solider Kapazität soll das Blade-System die Anzahl der Server in einem mittelständischen Unternehmen von durchschnittlich 25 bis 45 Servern auf ein Fünftel reduzieren können.

Das BladeCenter S ist ab sofort verfügbar. Das Chassis enthält die Technik ‘1-2-3-Speicher’ von IBM, also ein dreistufiges Setup-Tool, das einfachen Aufbau und leichtere Konfiguration mit sich bringen soll. Die SSDs werben mit weniger Verschleiß. Dasselbe gilt, IBM zufolge, auch für die im Industrievergleich großen Lüfter, die mit weniger Umdrehungen für vergleichbare Kühlung sorgen sollen.

Ab Februar 2008 kommt ein Office Enablement Kit an Bord, das den sofortigen Einsatz in Büroumgebungen erlauben soll. Optionale Staubschutzhülle und Geräuschdämmung sorgen für den reibungslosen Betrieb im schmutzigen Keller und in der Nähe von konzentrationsbedürftigen Mitarbeitern. Die Laufwerke sind jetzt, in diesen Abmessungen erstmals auch Hot-Swap-fähig – bisher eine Domäne von HP allein.

Für IBM ist klar, dass sich der Einsatz vor allem in Handelsfilialen rechnen dürfte, wo ein einziger BladeCenter S das ganze Rechenzentrum ersetzen soll. Auch die zunehmend rechenbedürftigen Kleinbetriebe der hochtechnologisierten Medizinbranche mit ihren grafischen Anwendungen sollen von der kleinen Kraftkiste profitieren. Die Grundausstattung des Chassis steht mit 3298 Dollar in IBMs Preisliste. Die deutschen Preise gibt es ab sofort auf Anfrage. Die Preise für die kompletten Systeme sind ausstattungsabhängig.