Java-Krieg? Oracle verklagt Google wegen Android

Oracle sieht Java-Patente und Urheberrechte durch Googles Android verletzt und klagt nun gegen Google. Damit zeichnet sich auch eine Änderung im Umgang mit der verbreiteten und quelloffenen Sprache ab.

Am Mittwoch wurde die Klage bei einem kalifornischen Bezirksgericht eingereicht und soll laut einer Mitteilung von einer Jury verhandelt werden. Derzeit ist unklar, ob Oracle im Vorfeld Gespräche mit Google geführt hat.

“Google hat wissentlich, direkt und wiederholt mit der Entwicklung von Android Oracles geistiges Eigentum bei Java verletzt”, so ein Sprecher. Oracle wolle nun eine entsprechende Entschädigung von Google einklagen. Von Google heißt es offiziell, es sei noch keine Klage eingegangen und könnte daher auch die Vorwürfe nicht kommentieren.

Java ist eine der am häufigsten anzutreffenden Programmiersprachen und praktisch auf jedem Rechner sowie der großen Mehrzahl von Enterprise-Anwendungen zu finden. Auch im mobilen Bereich spielt Java eine große Rolle. Denn über eine Java Virtual Machine kann eine Java-Anwendung praktisch auf jedem Rechner laufen.

Und um den mobilen Bereich geht es auch in der Klage gegen Google. Für Android hat sich Google Java zum Vorbild genommen, die Technologie aber über das Projekt Dalvik von Grund auf neu entwickelt. Google spricht hier von einer “Clean Room”-Version.

So laufen Java-Programme nicht eins zu eins auf Dalvik, sondern diese müssen zunächst rekompiliert werden. Dennoch sieht Oracle die Rechte an Java durch Dalvik verletzt. Schließlich habe Google auch einige ehemalige Sun-Mitarbeiter für das Projekt eingestellt – darunter Google CEO Eric Schmidt und Google Fellow Urs Hölzle, der in den 90er-Jahren eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Java bei Sun spielte.