Qimonda: Chinesen spielen auf Zeit

Im Hin und Her um die Zukunft des insolventen Speicherchip-Herstellers Qimonda gibt es eine neue Wendung. Das chinesische Staatsunternehmen Inspur hat durchblicken lassen, dass es doch nicht so stark an einem Einstieg bei Qimonda interessiert ist.

Die Inspur-Tochter Shandong Sino-Chip Semicon Ltd. (SCS) und andere Staatsfirmen aus der Region Shandong seien jüngst auf Initiative der Provinzregierung mit ausländischen Technologiefirmen in Kontakt getreten, sagte eine Inspur-Sprecherin nach Angaben der Sächsischen Zeitung.

Ziel sei es, die örtliche Chipindustrie weiterzuentwickeln. “Die Gespräche sind alle noch in einem sehr frühen Stadium, was alle denkbaren Folgen haben kann” – dämpfte die Sprecherin die deutschen Hoffnungen auf einen schnellen Einstieg der Chinesen. “Auch die Form einer möglichen Kooperation ist noch unklar.”

Nach Angaben des Handelsblattes reist Insolvenzverwalter Michael Jaffé in dieser Woche nach Peking, um mit den Inspur & Co. zu verhandeln. Demnach wollen die Chinesen in Jinan – der Hauptstadt von Shandong – rund 2,5 Milliarden Euro in die Chipproduktion investieren.

Inspur hat etwa 5000 Mitarbeiter und einen Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro (2008). Das Unternehmen brachte 1983 den ersten Mikrocomputer für den chinesischen Markt auf den Markt und hat sich seitdem vor allem als Hersteller von PC-Servern und Software einen Namen gemacht.