UNO-Mitglieder fordern Icann-Entmachtung

Die Macht der Icann wird weiter scharf angegriffen.

Die Macht der Icann wird weiter scharf angegriffen. Schon im Vorfeld der ersten Konferenz der Vereinten Nationen zur Informationsgesellschaft, in einem Monat in Genf, haben die Schwellenländer Brasilien, China, Indien, Südafrika und andere gefordert, die internationale Verwaltung des Web der UNO zu übergeben. Die ‘Internet Corporation for Assigned Names and Numbers’ sei zu stark von den USA dominiert und vertrete zu wenig die Interessen anderer Länder.
Möglicherweise sei die UN-Organisation ITU, die International Telecommunications Union, eine geeignete Stelle für die Aufgaben der Icann. Die derzeit wichtigste Erweiterung, zu der sich die Icann durchringen konnte, ist die Aufnahme von nicht-lateinischen Schriftzeichen in das System der Domain Name Server.

Die halbstaatliche Icann wurde gerade erst für weitere drei Jahre von der US-Regierung beauftragt, die Administration des WWW zu betreuen. Die kritischen UNO-Mitglieder haben zwar offenbar wenig Aussicht auf eine schnelle Durchsetzung ihrer Forderungen. Diplomaten meinen aber, es sei wichtig, das Thema überhaupt auf die Tagesordnung zu setzen. Möglicherweise könnten dann beim zweiten ‘World Summit on Information Society’ (WSIS) konkretere Forderungen gestellt werden. Die Folgekonferenz ist bereits für 2005 angesetzt und soll dann in Tunesien stattfinden.