Vorwahlzwang der Telekom empört die Konkurrenz

Die Deutsche Telekom steht erneut in der Kritik. Dieses Mal geht es um besondere Endgeräte, die per Grundeinstellung günstigeres Telefonieren verhindern.

Die Deutsche Telekom steht erneut in der Kritik. Dieses Mal geht es um besondere Endgeräte, die per Grundeinstellung verhindern, dass der Nutzer Call-by-Call-Anrufe tätigen oder per Preselection günstiger als bei der Telekom telefonieren kann. Vielmehr wird er gezwungen, den Tarif des Bonner Konzerns zu nutzen.
Der VATM (Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten) hat diese Vorgehensweise kritisiert und sieht darin ein “wettbewerbsverhinderndes Verhalten”, das ein Verstoß gegen das Telekommunikationsgesetz sei, heißt es in einer Stellungnahme. Der Verband fordert ein schnelles Eingreifen der Regulierungsbehörde und behält sich im Namen der Mitbewerber “rechtliche Möglichkeiten, insbesondere Schadensersatzansprüche” vor.

Laut VATM stellen die Geräte von Siemens generell die DTAG-Netzkennzahl ‘01033’ der gewählten Nummer voran, auch dann, wenn der Anwender über Preselection voreingestellt ist oder eine Sparvorwahl gewählt hat.

Die Telekom hat zugegeben, dass es diesen Ausschluss alternativer Anbieter bei diesem speziellen Telefon gibt. Man könne die Einstellung aber mit einem bestimmten Befehl aushebeln.

Das lassen die Konkurrenten nicht auf sich sitzen. Thomas Rühmer von der Geschäftsleitung des Düsseldorfer Call-by-Call-Anbieters 01051 Telecom meinte, im Alltag mache sich niemand die Mühe, sich vor einem Telefonat durch ein Menü zu quälen, um die Telekom-Vorwahl auszuschalten. Nutznießer sei wieder der Rosa Riese.