Regulatoren halten an Roaming-Gebühren fest

Europäische Regulatoren reagieren gereizt auf den Vorschlag der Kommission, Roaming-Gebühren deutlich zu senken.

“Unerwartete Konsequenzen” könnten diese Pläne nach sich ziehen, sollten sie national umgesetzt werden, warnt die Gruppe der Europäischen Regulatoren, die sich aus den Regulierungsbehörden der 25 Mitgliedsstaaten der EU zusammensetzt.

So könnten die Umsätze der Betreiber bis zu 40 Prozent zurückgehen, wenn die Gebühren für internationale Telefonate wegfallen würden. Die Gruppe setzt sich statt dessen für ein Großhandelsmodell bei den Gebühren von internationalen Anrufen ein.

Der Vorschlag der Kommission sieht vor, dass Betreibergesellschaften für internationale Verbindungen nicht mehr als für Inlandsgespräche verlangen dürfen, denn teilweise erzielen die Betreiber Margen von über 100 Prozent mit dem Weiterleiten ausländischer Anrufe. Die Wirtschaftsberater von CRA International haben dieses Modell durchgerechnet und melden, dass dadurch die Betreiber, Verluste verkraften müssten. Oder die Gebühren für Binnengespräche müssten angehoben werden.

“Wir teilen den Wunsch der Kommission, die Preise weiter zu senken”, erklärte Kip Meek, der Vorsitzende der Gruppe der Regulierer. “Jedoch glauben wir, dass wir das am besten über Großhandelspreise erreichen können.”

Unter den Kritikern des Kommissionsvorschlags sind auch Teile des EU-Parlaments sowie die Betreiber Vodafone und Deutsche Telekom. Um dem Vorschlag der Kommission den Wind aus den Segeln zu nehmen, haben die beiden Carrier angekündigt, die Gebühren zwischen 40 und 55 Prozent abzusenken.