WWPC: Ballmer hebt völlig ab

Microsoft vor lauter Cloud total benebelt: Allerdings gibt es noch einiges im Pflichtenheft zu tun, damit aus den ambitionierten Plänen kein Wolkenkuckucksheim wird.

Amerikas Bundeshauptstadt Washington teilt mit allen künstlich angelegten Hauptstädten das gleiche trostlose Schicksal einer langweiligen Monokultur. Das Stadtleben wird beherrscht von Politikern, Beamten und den zugehörigen Lobbyisten. Aufregende Ereignisse außerhalb dieses Dreiecksverhältnis gehören zu den selten Ausnahmen.

So zählt es schon zu den absoluten Highlights der Stadt, wenn in der Baseballhalle in Chinatown der Altrocker Bruce Springsteen seine Oldies trällert oder Lady Gaga auf ihrer US-Tournee einen Zwischenstopp einlegt. Doch jetzt konnte diese Sportarena der Washingtoner Wizards, das Verizon-Center, einen bedeutenden internationalen Event an ihre Fahnen heften: Microsoft hatte sich diese Location für die diesjährige Partnerkonferenz ausgesucht. Umgeben von knapp 10.000 Teilnehmern erkletterte Microsoft-Chef Steve Ballmer eine Bühne, die eher nach einem bevorstehenden Boxkampf aussah, als nach einem nüchternen IT-Event.

“Cloud! Cloud! Cloud!” brüllte er dann auch den Zuhörern in die Ohren, und schwor seine Partner auf der Worldwide Partner Conference (WWPC) auf den gemeinsamen Weg ein: “Wer mit uns in die Cloud geht, ist unser Gefährte, wer nicht …”, machte Steve Ballmer indes mit einem deutlichen Achselzucken klar, dass für Microsoft, und somit zwangsläufig auch für seine Partner, kein Weg mehr an den wolkigen Angeboten vorbei geht.

Ballmer: “Ich weiß, dass wenn ich dieser Tage auf der Konferenz mit ihnen über unsere Cloud-Angebote rede, dann wieder hören werde ‘Wie können wir mit Cloud-Services Marge machen?’ und anderes Bla, Bla – aber eines ist gewiss: Cloud bietet den Unternehmen völlig neue Möglichkeiten, der Wechsel dorthin ist absolut klar”, so der Microsoft-Boss.