Microsoft legt fest, was als Netbook gilt

Steve Ballmer, der Chef des Softwareriesen Microsoft, hat kürzlich bekanntgegeben, welche Bedingungen Netbooks erfüllen müssen, damit sie mit der Starter Edition von Windows 7 ausgestattet werden dürfen. Die Starter Edition wird nur auf Netbooks von OEMs (Original Equipment Manufacturer) in Schwellenländern vorinstalliert, also weder über den Handel noch als Online-Upgrade verkauft.

Daher kann Microsoft genau vorschreiben, auf welche Art von PCs dieses System installiert werden darf. Die Spezifikationen, die Ballmer im Finanzbericht zum letzten Quartal andeutete, lassen sich auf der malaysischen Website Techarp im Detail nachlesen. Demnach gibt es ein klares Begrenzungssystem.

Ballmer
“Wir werden den OEMs genau vorschreiben, was ein Netbook ist.”
Foto: Harald Weiss

So wird es für Windows 7 Starter generell eine Einschränkung auf maximal 2 GHz geben. Der Arbeitsspeicher liegt nach wie vor bei 1 GByte, der genehmigte Speicherplatz wird für Windows 7 von 32 GByte pro Solid State Disk (SSD) auf 64 GByte verdoppelt. Die herkömmlichen Festplatten dürfen bis zu 250 GByte Speicherkapazität bieten.

Die Grafikfunktionen der Starter Edition sind gegenüber der Home-Premium-Version und höheren Editionen deutlich eingeschränkt – deshalb scheint nach Microsofts Ansicht ein noch kleinerer Bildschirm als bisher durchaus ausreichend. Waren bislang 12,1 Zoll (ca. 30,7 cm) Bildschirmdiagonale genehmigt, so sind es künftig noch 10,2 Zoll (knapp 26 cm), also fast fünf Zentimeter weniger.

Der Starter Edition fehlt etwa Aero Glass, so dass man nur die Windows Basic Themes verwenden kann. An weiteren Funktionen glänzen durch Abwesenheit: der Aero Peek Desktop Effekt, das Media Center, Remote Media Streaming, der XP-Modus und die Vorschau in der Taskbar (unter anderem). Gegen eine Upgrade-Gebühr von 80 Dollar, kann ein Netbook jedoch entsprechend aufgerüstet werden.

Immerhin: Die ursprüngliche angedachte Begrenzung von drei gleichzeitig ausführbaren Anwendungen pro Netbook ist laut Brandon LeBlanc vom Windows Team inzwischen weggefallen.

“Mit den Hardware- und Software-Restriktionen des Starter-Systems sollen die User dazu gezwungen werden auf bessere (also teurere) Windows-Versionen ausweichen”, sagt Allan Krans, Analyst bei Technology Business Research. Die Analystin Annette Jump von Gartner betrachtet die Windows 7 Starter Edition als nur für Schulungszwecke geeignet. Damit könnten Kinder spielend lernen.

Fotogalerie: Windows 7, Vista und XP im Performance-Vergleich

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