Telekom startet LTE in München

Zum sechsten Nationalen IT-Gipfel, der auf der Münchner Messe stattfand, hat die Deutsche Telekom an fünf LTE-Sendeanlagen auf dem Messegelände den Testbetrieb aufgenommen. In Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde eine Videokonferenz von einem Tablet-PC in ein Auto übertragen.

Nach Angaben der Telekom kamen Daten der HD-Videokonferenz in höchster Bildqualität “wie in Echtzeit” auf den Bildschirmen des Autos an. Nach der Pilotphase auf dem Münchner Messegelände solle das Netz nächstes Jahr in der Innenstadt und in einigen Gewerbegebieten von München ausgebaut werden, teilte das Unternehmen mit.

Bei ersten Tests mit den Sendeanlagen auf dem Messegelände wurden Geschwindigkeiten beim Herunterladen von Daten von knapp 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) gemessen. Beim Versenden ließen sich Geschwindigkeiten von bis zu 30 Mbit/s erreichen.

Long Term Evolution, kurz LTE, ist die vierte Mobilfunkgeneration (4G). LTE wird derzeit auf Frequenzen eingeführt, die im Mai 2010 von der Bundesnetzagentur versteigert wurden. Die Telekom hat sich dabei 95 Megahertz (MHz) an Spektrum gesichert. Insgesamt hat das Unternehmen für die neuen Frequenzbereiche rund 1,3 Milliarden Euro ausgegeben.

Im Frequenzbereich von 790 bis 862 MHz, der so genannten Digitalen Dividende, versorgt die Telekom ländliche Regionen mit Breitband-Anschlüssen. In Bayern wurden bislang 180 LTE-Anlagen auf dem Land aufgebaut. Das ersteigerte Spektrum in den übrigen, höheren Frequenzbereichen (1,8 GHz und 2,6 GHz) setzt die Telekom ein, um die Kapazitäten und die Geschwindigkeit für den Datenverkehr in den Ballungsgebieten zu erweitern.