IT-Prozesse als Treiber für schnelleres Time to Market

Der internationale Wettbewerb zwingt immer mehr Unternehmen, die Entwicklungszeit von Produkten und Dienstleistungen zu verkürzen. Dabei kann die IT eine treibende Rolle übernehmen und sich als Wettbewerbsfaktor für das Unternehmen positionieren.

Ein Aspekt, der bisher noch selten im Fokus steht, betrifft die Aufgaben, die mit der Lokalisierung von Produkt- und Marketing-Informationen zu tun haben – also die Übersetzung und länderspezifische Adaption von überwiegend schriftlicher Kundenkommunikation im weitesten Sinne (Produktbeschreibungen, Verpackungstexte, Gebrauchsanweisungen etc.).

Prozesseffizienz auch in der Nische

Dass in diesem Teilbereich ein aufwändiges und komplexes Steuerungs- und Managementthema schlummert, wird bei international tätigen Unternehmen schnell deutlich: Die Zahl der Sprachen wächst fast linear zu der Zahl der Ländermärkte, in denen das Unternehmen seine Produkte und Dienstleistungen anbietet. Mehr als 20 Zielsprachen sind da keine Seltenheit. Der Aufwand für Übersetzungs-Services und deren Koordination für international konzertierte Aktionen und Markteinführungen wächst dabei exponential und kann ohne intelligente Software-Lösungen im eigenen Hause kaum effizient geleistet werden. Die Kosten dafür liegen bei größeren Unternehmen aufgrund eines hohen Personalkostenanteils im Millionen-Euro-Bereich.

Durch den technologischen Fortschritt in den letzten Jahren in Bezug auf Translation-, Memory-Datenbanken sowie Terminology-Management-Funktionen können die Software-Lösungen inzwischen erhebliche Produktivitätssteigerungen sowohl für den einzelnen Übersetzer als auch für den gesamten Steuerungsprozess realisieren. Dabei positionieren sich führende Anbieter wie Lionbridge oder SDL International, das in 2005 den Tool-Rivalen Trados übernommen hat, gleichzeitig als Software-Lösungsanbieter und Übersetzungs-Services-Partner, der durch die eigenen Lösungen profitiert. Das Einsparpotential ist erheblich, der Zeitgewinn für den Time-to-Market-Prozess ebenfalls.

Unternehmen, die die Time to Market als eine wichtige Messgröße für den Unternehmenserfolg betrachten, sollten ihre internen Prozesse und die Prozesse in der Zusammenarbeit mit ihren externen Dienstleistungspartnern kritisch analysieren. Denn die Effizienzpotentiale in den Unternehmensprozessen sind noch bei weitem nicht ausgeschöpft. Werden diese Potentiale in den Geschäftsprozessen auf Initiative der IT aktiviert, wird die IT selbst zum Wettbewerbsfaktor.