BSI schafft Sicherheit im verteilten Chaos

Kongress steht im Zeichen der Mode-Themen

Mit einem eigenen Kongress will das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) von 13. bis 15. Mai in Bonn auf sämtliche Aspekte der Sicherheitstechnik, ihrer Mängel und der Risiken bei Nicht-Einsatz aufmerksam machen.

Unter dem Motto “Sicherheit im verteilten Chaos” stehen Integrationsthemen und die Probleme beim Sicherheitsaufbau in heterogenen Umgebungen im Vordergrund. Diese nämlich, so das BSI, seien die häufigste Ursache für Mängel in der Sicherheitstechnik von Unternehmen, Behörden und Einrichtungen.

“Schon heute besteht ein kaum zu durchdringendes Geflecht aus unterschiedlichen, vernetzten Technologien. Die Komplexität der Informationstechnik hat ein Ausmaß erreicht, dass niemand mehr ein umfassendes Verständnis aller Teildisziplinen erreicht. Die gewachsene Struktur kann zum Teil chaotische Züge annehmen”, begründet Udo Helmbrecht, Präsident des BSI, die Wahl des Mottos.

Ziel des BSI-Kongresses sei es, das Thema IT-Sicherheit von unterschiedlichen Blickwinkeln aus zu beleuchten. Lösungsansätze würden vorgestellt und weiterentwickelt. Insgesamt entstünde so ein aussagekräftiger Überblick zu den aktuellen Fragestellungen innerhalb der IT-Sicherheit, so der BSI-Präsident weiter.

Voraussichtlich rund 600 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Anwenderkreisen sollen also die verschiedenen Aspekte einer notwendigen Sicherheits-Infrastruktur diskutieren. Ihre unterschiedlichen Interessen beschreibt BSI-Sprecher Michael Dickopf gegenüber silicon.de als “vernetzt”.

Die enge Kooperation der unabhängigen Forschungseinrichtungen und staatlichen Stellen mit der Privatwirtschaft sei bekannt und außerdem eine Voraussetzung für erfolgreiche, marktnahe Produkte. Dennoch: Ganz entlässt er die Anwender nicht aus der Verantwortung.

“Wir wollen auf dem Kongress eine Art Hilfe zur Selbsthilfe anbieten, die allen Ansprüchen der Teilnehmer gerecht wird und ein paar, aber sicher nicht alle, grundsätzlichen Fragen beantwortet”, so Dickopf.

Dafür sollen neben den Fachvorträgen besonders Podiumsdiskussionen wie die zur ” schon lange diskutierten” Public Key Infrastructure (PKI) und zur Umsetzung der elektronischen Signatur sorgen. Lösungsansätze und Anregungen zur Behebung von Schwierigkeiten zu bieten, sei das Amt schließlich angetreten, “nicht mehr und nicht weniger”.

Die vier Hauptvorträge beschäftigen sich beispielsweise mit übergeordneten Themen der IT-Sicherheit. Der Darmstädter TU-Professor Johannes Buchmann stelle die “Aus- und Fortbildung zur IT-Sicherheit in den Mittelpunkt. Friedemann Mattern, Professor an der ETH Zürich, soll über “Ubiquitous Computing” referieren und so die IT-Zukunft transparenter machen. Im Zentrum des Interesses, so erwartet Dickopf, würden aber die Themen CERT (Computer Emergency Response Team) und der Schutz von Wireless LANs stehen.

Erstmals wird auch eine studentische Arbeit, also eine Diplom- oder Studienarbeit, mit dem “Best Student Award” gesondert ausgezeichnet. Der Preisträger soll für sechs Monate einen Stipendiumsplatz am amerikanischen ‘Center for Research in Computer Graphics’ erhalten.