“Challenge-Response” – eine Herausforderung für Spammer

Earthlink fragt “Lebst du?”

Der Service-Provider Earthlink hat eine Technologie vorgestellt, die der Spam-Flut Herr werden soll. Die Idee ist, unerwünschte Mails nicht erst beim Empfänger zu blockieren, sondern bereits durch Authentifikation des Absenders heraus zu filtern.

Die mit dem Namen “Challenge-Response” versehene Technologie schiebt einen Zwischenschritt bei der Mail-Versendung ein, die Spam-Mails identifiziert und gar nicht erst zum potenziellen Empfänger durchlässt.

Sendet jemand eine Mail an einen User, der die Technologie von Earthlink einsetzt, erhält er zunächst eine Mail zurück mit der Frage, ob es sich beim Absender um eine lebende Person oder eine Maschine handelt, die permanent Mails verschickt. Mit einer persönlichen Antwort-Mail wird signalisiert, dass die ursprüngliche Nachricht zum Empfänger durchgelassen werden kann. Das System kann sich die Adressen der tatsächlich gesendeten Mails jedoch merken, so dass Kollegen, Freunde oder Familie nicht jedes Mal auf die Rückfrage antworten müssen.

Das klingt nach viel Hin und Her und nach einem enormen Zeitaufwand. Earthlink, drittgrößter Service Provider für E-Mail-Accounts in den USA, glaubt aber, dass dem Kunden diese zusätzliche Absicherung eine wenig mehr Zeit wert ist. Die rund fünf Millionen Earthlink-User sollen die Betaversion in diesem Monat testen und können sie danach gratis nutzen. Zugegebenermaßen sei die Lösung aber weniger etwas für Unternehmen denn für private Nutzer.

Andere sehen die Technologie nicht so positiv. Der Zwischenschritt halte Anwender von dem inzwischen unkomplizierten täglichen Mailgeschäft ab, bei dem keine Verzögerung mehr geduldet werde. Außerdem, so sehen es einige, könne die Verzögerung schon allein deshalb entstehen, weil ein Absender eine Mail versende und sich dann kurz vom PC entferne oder gar die Rückfrage für eine Spam-Nachricht hält.

Dennoch setzen auch andere Anbieter wie AOL, Hotmail oder Microsoft MSN ein solches System ein, berichtet die Washington Post. Wirklich zufrieden sei man damit aber noch nicht, so ein AOL-Sprecher.