Keine leere Drohung: Infineon macht Steuerfluchtpläne

Favorisiertes Exil ist die Schweiz

Infineon-Chef Ulrich Schumacher hat seinem Aufsichtsrat nun tatsächlich vorgeschlagen, den Hauptsitz des Halbleiterherstellers in die Schweiz zu verlegen. Ausschlaggebend sei die in seinen Augen zu hohe Steuerbelastung, so der Manager.

Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, heißt es. Der Aufwand eines Umzuges würde sich jedoch in Grenzen halten, denn nur etwa 300 Mitarbeiter müssten ihren Wohnort wechseln.

Infineon hatte im Geschäftsjahr 2002 trotz massiver Sparmaßnahmen einen Rekordverlust von über 1 Milliarde Euro verbuchen müssen. Negativ würde sich für Infineon vor allem die von der Bundesregierung geplante Halbierung des Verlustabzugs auswirken.

Eine Verlagerung des Firmensitzes ins Ausland hätte für Infineon allerdings auch einen deutlichen Nachteil: Die Aktie würde aus dem Deutschen Aktienindex herausgenommen, denn dem DAX gehören schließlich nur deutsche Unternehmen an.