Doch Longhorn-Server? Microsoft steckt in der Zyklus-Zwickmühle

Und Ballmer ballert wieder mal auf IBMs Linux-Spielzeug

Nach langem Hin und Her wird es das kommende Betriebssystem von Microsoft, das bisher unter dem Namen ‘Longhorn’ läuft, nun möglicherweise doch als Server-OS geben. In einem Gespräch mit dem Marktforschungsunternehmen Forrester sagte Brian Valentine, Vice-President für Windows, eine Server-Ausgabe sei durchaus möglich.

Bisher hieß es aus Redmond, Longhorn komme 2005 ausschließlich als Client. Erst 2007 oder ’08 stehe mit ‘Blackcomb’ ein größerer Entwicklungsschritt bei den Microsoft Server-Betriebssystemen an.

Jetzt meinte Valentine, diese Aussagen seien “wohl etwas voreilig” gemacht worden. Schließlich werde Longhorn oder ‘Windows 2005’ neue Funktionen mitbringen, die nur im Zusammenspiel mit einer Serverausgabe zum Tragen kommen könnten. Bei Microsoft herrscht nach Meinung von Analysten Unbehagen darüber, dass die Produktzyklen mit zwei Jahren ohnehin äußerst eng bemessen sind und sich die Server-Releases damit ins Gehege kommen könnten.

Mit Blick auf die Open-Source-Konkurrenz macht aber auch Microsoft-Chef Steve Ballmer wieder einmal von sich reden. Im Gespräch mit Forrester-Analysten sagte er, die Anstrengungen von IBM im Linux-Umfeld reichten seiner Meinung nach bei weitem nicht aus, um Microsoft gefährlich zu werden.

Bei Integration, Servern und weiteren Tools könne Linux gegenüber Windows nicht mithalten. Kommentar von Forrester-Analyst Ted Schadler: “Nicht immer kann sich die beste und teuere Lösung gegenüber der einfachen und billigeren behaupten. Das müsste Microsoft doch am besten wissen.”