Bankengruppe führt fürs Kerngeschäft Standardsoftware ein
Geplant: Viel Manpower, wenig Zeit für den Projektverlauf
Alnova ist zum einen ein in Caracas, Venezuela, stationierter Wein-
und Likör-Händler. Doch die österreichische Bankengruppe Bank für
Arbeit und Wirtschaft AG PSK (Bawag) setzt seit Kurzem auf die
Alnova Technologies Corporation S.L. Diese stellt IT-Systeme für
Finanzhäuser her. Bis zum April 2005 will die Bawag komplett auf
das System, mit dem sich das wesentliche Bankgeschäft abwickeln
lässt, umgestellt haben.
Alnova Technologies mit Sitz in Madrid ist im Januar des
vergangenen Jahres aus der 100-prozentigen Tochtergesellschaft des
IT-Beratungshauses Accenture hervorgegangen. Das Produkt
Altamira, das nun die Bezeichnung Alnova trägt, ist in Cobol codiert
und läuft in erster Linie auf Mainframes, mittlerweile aber auch unter
Unix. Eine NT-Version ist in Vorbereitung.
Nach Angaben des Herstellers gibt es derzeit etwa 90 Kunden. Der
überwiegende Teil der Klientel befindet sich in Spanien. Im
deutschsprachigen Raum dürfte die Bawag-Gruppe der erste Kunde
des Basissystems für Banken sein, an der die Bayerische
Landesbank übrigens eine Beteiligung von 46,43 Prozent hält.
Das Alnova-System wird der Technologiedienstleister Accenture
implementieren. Insgesamt sollen 150 bis 200 Fachleute an dem
Projekt mitarbeiten.
Die Software löst Produkte anderer Hersteller aber auch
Eigenentwicklungen ab. Die Bank erhofft sich durch die
Vereinheitlichung der Softwarelandschaft erhebliche Einsparungen
im Bankenbetrieb sowie in der IT.
Bawag-Sprecher Dieter Pietschmann will jedoch den Return on
Investment (ROI) nicht beziffern. Vielmehr sieht er in der
Softwareinführung ein notwendiges Software-Upgrade, das die
Unternehmens-DV an die heutigen Erfordernisse in Bankgeschäft
anpasst.