Java geht weniger komplex auf die Leute zu

Erste Partner stehen Schlange

Erste Ergebnisse der ‘Java One’-Konferenz in San Francisco, die von Sun Microsystems ausgerichtet wird, zeigen viele neue Partner mit ihren neuen Lösungen. Im Mittelpunkt stehen aber die Java-Tools selbst. Sie sollen durch einfachere Handhabung anwenderfreundlicher und damit letztlich kostensparender werden. Dafür will Mutterkonzern Sun die Entwicklergemeinde näher an sich binden, die mit Vorschlägen und Eigenentwicklungen den Weg der Bohnen vorantreiben sollen.

Einerseits ist im Gespräch, dass Sun selbst die Umgebung für die ONE-Studio-Entwicklung vorantreiben wird. Unter dem Projektnamen Rave zeigt Sun auf der Konferenz konkret, wie die neuen Standards, beispielsweise Server-Faces, JDBC-Rowset und andere Java-Standards eingesetzt werden sollen, um mehr Entwicklern den Einsatz zu ermöglichen. Erste Produkte des neuen, erweiterten und weniger komplexen Toolsets sollen noch im Herbst auf den Markt kommen. Das heißt, dass sie den Entwicklern zum Test und für Verbesserungsvorschläge verfügbar gemacht werden. Die bereits angekündigte Site Java Universe steht auch hierbei Pate.

Ein verbessertes P2P-Werkzeug aus dem Open-Source-Projekt JXTA soll außerdem für die Designer bereit gestellt werden. Neue Zugangskontrollfunktionen, Skalierbarkeit bei den möglichen Teilnehmern und verbesserte Performance sollen das neue, Collaboration-fähige JXTA 2.1 auszeichnen. Das Projekt an sich wird in die Architektur N1 eingebaut, heißt es von der Messe.

Als Partner haben sich Hewlett-Packard, Palm, SAP, Novell, Bea Systems und andere beeilt, auch moderne Java-Unterstützung für ihre Produkte bereit zu stellen. Ganz vorne SAP, die eine neue Version ihres Web Application Server vorgestellt hat. Diese soll eben die aktuelle J2EE-Version 1.3 unterstützen. Flankiert werde das neue Release durch ein neues JDE (Java Development Environment).

Die breitere Basis unter dem Zeichen der Bohne soll der SAP mehr Akzeptanz seiner Integrations- und Anwendungsumgebung Netweaver innerhalb der Java-Community bringen. Das Netweaver Developer Studio wurde laut SAP als offene Umgebung für Java-basierende Anwendungen konzipiert und basiert auf der Open-Source-Plattform “Eclipse”.

Oracle, die derzeit wegen der geplanten Peoplesoft-Übernahme in aller Munde sind, setzen auch weiterhin auf Java Beans und zugehörige Plattformen. So soll das Werzeug ‘Application Development Framework’ (ADF) als neue Version des Java-basierten Datenbankentwicklungstools ‘9i Jdeveloper’ neue Features enthalten. Wie die zuständigen Top-Manager verkündeten, sei ADF nun auch über mehrere Standards ansprechbar: Java Beans, Java Server Faces und Server Pages, Business Components for Java und andere. Ab dem ersten Quartal des nächsten Jahres soll das ADF verfügbar sein.

Die Anregung hierfür entstand aus der Erkenntnis heraus, so der Konzern, dass das oft im Markt verwendete Programm “One Size fits All” gerade im Entwicklerumfeld ungültig sei und mehrere Spezifikationen für verschiedene Entwicklerbedürfnisse angeboten werden müssten. Und die werden ganz offensichtlich, wenn die am “Ende der Futterkette” stehenden Endkunden ins Rampenlicht treten.

Seit kurzem darf Sun nämlich auch große Einzelhandelsketten aus Nordamerika und Europa zu seinen Kunden zählen: Gap, Sainsbury, Men’s Warehouse, Boots, Opodo, Scottish & Newcastle und Thomson shoppen nun zumindest für einige ihrer Plattformen bei Sun.