Buchhalter sollen XML-Dialekt lernen

Weniger Bilanz-Tricksereien mit offenem Standard

Die Buchhaltungen großer Unternehmen könnten schon bald mit einem Industriestandard für ihre Datenhaltung konfrontiert werden. Unter dem Eindruck der Pleiten bei Worldcom und Enron arbeiten zahlreiche Technologiefirmen in den USA derzeit an der Spezifikation für eine “Extensible Business Reporting Language” (XBRL), die eine Erweiterung der Beschreibungssprache XML ist.

Damit könnten die Angaben von Unternehmen zu ihrem finanziellen Zustand besser verglichen werden, hoffen die Beteiligten. Aber auch intern könnten Daten schneller ausgetauscht werden.

Dabei sollen die verschiedenen Parameter klassifiziert werden, sodass sie in Applikationen zur Analyse eingespielt werden können. Eine Ausgabe in die unterschiedlichsten Formate wäre dann möglich. Intern könnte das Controlling von solchen Anstrengungen profitieren, weil viele Vorgänge aus Sicht des Controllers dann automatisiert werden.

Nicht geklärt ist allerdings, wie unterschiedliche gesetzliche Vorgaben der verschiedenen Länder sich in der ‘Buchhaltungssprache’ niederschlagen sollen. Viele Unternehmen bilanzieren aber inzwischen nach US-Regeln, um den Investoren eine bessere Vergleichsmöglichkeit zu geben.

Rund 170 Unternehmen und Organisationen sind derzeit an XBRL beteiligt, darunter auch die amerikanische Börsenaufsicht SEC. Bei der Investmentbank JP Morgan Chase läuft nach deren Angaben bereits ein Pilotprojekt zur Verwendung von XBRL. Mit Investitionen in XBRL hat sich vor allem die Unternehmensberatung Pricewaterhouse-Coopers hervorgetan.

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