Microsoft verdonnert Entwickler zu Autonomic Computing

“Bessere Softwarequalität” mal anders

Auch Microsoft steigt jetzt ins automatisierte System-Management ein. Die ‘Dynamic Systems Initiative’ (DSI) soll weit in die Softwareentwicklung außerhalb von Redmond hineinreichen.

Der Markt scheint verlockend, denn schon IBM, Sun und Hewlett-Packard (HP) haben ähnliche Programme längst auf den Weg gebracht. Microsoft läuft mit DSI also zunächst dem ‘Autonomic Computing’ (IBM), N1 (Sun) sowie der ‘Adaptive Infrastructure’ (HP) hinterher. Allerdings will Microsoft nach eigenen Angaben hier eng mit Hardwareherstellern zusammenarbeiten. Und das könnte sich auf den Erfolg von DSI auswirken.

Erklärtes Ziel von Microsoft ist es, auch in der automatischen Systemverwaltung Standards zu setzen – um vor allem Windows-Systeme effektiver zu nutzen. Immer mehr Unternehmen versuchen derzeit, mehr Gewinn aus ihrer installierten IT-Infrastruktur zu ziehen und die vorhandenen Ressourcen besser an die Geschäftsprozesse anzupassen, um sie besser auszunutzen.

Erste Details zu DSI soll es in der kommenden Woche geben, wenn Microsoft eine ganze Reihe von Tools zum Systemmanagement vorstellt. Darunter soll auch der ‘Windows System Ressource Manager’ (WSRM) sein, der erst einmal Prozessorkapazitäten und Platz im Arbeitsspeicher verwalten und nach Bedarf zuweisen kann. Die anspruchsvolleren Aufgaben, wie etwa das Management von Bandbreite in Netzwerken und anderen Ressourcen, bleiben dagegen vorerst liegen.

Mit zwei weiteren Initiativen will der Software-Multi jetzt aber in der Entwicklergemeinde reüssieren. Zum einen mit dem ‘Systems Definition Model’ (SDM), zum anderen dem ‘Automated Deployment Service’ (ADS). Mit der Entwicklungs-Infrastruktur SDM soll das Management von Software schon bei der Entwicklung mit bedacht werden. SDM soll in Entwicklungs-Tools, Betriebssystemen und Applikationen integriert werden, heißt es. ADS dagegen werde ein Bestandteil des Windows-Server 2003 sein.

Heute verwenden die Unternehmen viel Zeit darauf, die Software in den Griff zu bekommen, die sie bereits implementiert haben. Diesen Spieß versucht Microsoft nun umzudrehen. Bis die DSI tatsächlich einen durchschlagenden Effekt haben könnte, werden drei bis fünf Jahre vergehen, heißt es in Redmond.