Medienpräsenz powert Tauschbörsen

Betreiber lassen sich nicht einschüchtern

Die Tauschbörsianer lassen sich nicht durch die Treibjagd-Drohungen einschüchtern. Im Gegenteil. Laut Wayne Rosso, Chef von Grokster, habe die Aktivität in den vergangenen Tagen sogar um zehn Prozent zugenommen. Auch die Tauschbörse Morpheus berichtet von einem ähnlichen Trend. Die Abschreckungsmaßnahmen des Musikverbandes RIAA zeigen demnach wenig Wirkung.

Nachdem die RIAA vor zwei Wochen einen scharfen Kurs gegen Tauschbörsennutzer angekündigt hatte, hatten mehrere Tauschbörsenbetreiber sich zusammengeschlossen und gemeinsam zum Protest und Boykott aufgerufen. Anbieter wie Kazaa, Grokster und Lime Wire riefen Lobbyisten sowie einflussreiche Institutionen und Hollywood-Studios dazu auf, sie zu unterstützen.

Für Micael Weiss, CEO von Streamcast Networks, Betreiber von Morpheus, ist vor allem die verstärkte Medienpräsenz mit ein Grund für die steigenden Tauschaktivitäten. Zudem äußern immer mehr Morpheus-User ihren Groll gegenüber der Musikindustrie und deren Drohungen. Immer mehr Tauschbörsen-Nutzer suchen demnach Verbündete, um Gruppen zu organisieren die den Kauf von CDs boykottieren.