File-Sharing macht ISPs zu schaffen

Die Kontrolle ist das Problem

Internet Service Provider (ISPs) schlagen Alarm: File-Sharing-Programme wie Kazaa oder eDonkey verschlucken extrem viel Bandbreite – und die lässt die Kosten der Anbieter in die Höhe schießen.

Rund 60 Prozent des über die ISPs abgewickelten Datenverkehrs beinhaltet große Musik-, Film- oder Software-Dateien. Da fielen Kosten in Millionenhöhe pro Jahr an, warnen die Experten. Die Ausgaben für mehr Bandbreite sei der größte Posten auf der Soll-Seite der Anbieter, erklärte ein Hersteller gegenüber dem Nachrichtenkanal CNN.

Doch den ISPs droht noch ein ganz anderes Problem: Sie haben die rasant wachsenden Bandbreiten nicht unter Kontrolle. Denn obwohl manche ISPs wie Tiscali sogar mit Bandbreite satt auf Kundenfang gehen, überlegen andere, wie sie ihre datenhungrigen Kunden im Zaum halten können.

Gerade europäische Anbieter planen eine Technologie einzusetzen, die den File-Sharing-Verkehr für einzelne User limitiert. So sollen solche Benutzer in die Schranken gewiesen werden, die teure Dateien-Tauschgeschäfte in andere womöglich noch interkontinentale Betreibernetze, abwickeln. Das zu kontrollieren, sei eine der wenigen Möglichkeiten, um den drohenden finanziellen Kollaps abzuwenden.

Bei solchen Bestrebungen ist der Ärger der User bereits vorprogrammiert, doch die Hersteller solcher Technologien stellen vehement fest, dass die Daten der Benutzer nicht zweckentfremdet oder zu Überwachungszwecken genutzt würden.