Notes-Anwender machen mobil für den Aufschwung

Domino-Tüftler: aufgepasst!

Unbeeindruckt von der IT-Krise weiten die organisierten Notes-Anwender in diesem Jahr ihre Arbeit sogar noch aus. Die Deutsche Notes User Group (DNUG) will neben dem Tagesgeschäft einer User-Group sogar mit einer Art Oskar für Domino-Applikationsdesign die Entwicklung der von den Mitgliedern hauptsächlich verwendeten Plattform vorantreiben. Ende Mai wird die prämierte Anwendung der Öffentlichkeit vorgestellt und könnte bei Eignung, so die Anwender, den Sprung in die Standard-Software-Liga schaffen.

Um auf beispielhafte Projekte auf der Basis von Lotus Domino/Notes aufmerksam zu machen und die Verbreitung solcher kollaborativer IT-Lösungen in der Wirtschaft zu fördern, wird die DNUG dieses Jahr erstmals einen Anwender mit dem Innovationspreis “DNUG-Award” auszeichnen. Die Ankündigung des Wettbewerbes erfolgt auf der Herbstkonferenz im November.

Im Mittelpunkt stehen folgende Kriterien: Die selbst entwickelte Anwendung muss auf Lotus Notes/Domino und/oder IBM Websphere basieren; sie sollte interne und/oder externe Geschäftsprozesse abbilden, beziehungsweise unterstützen; sie sollte in das Rechenwerk des Unternehmens integriert sein und außerdem “in besonderer Weise innovativ oder kreativ” sein; ferner legen die Juroren Wert auf einen qualitativen oder quantitativen Nutzen wie Kostenreduktion, Umsatzsteigerung, ROI oder ‘time to market’, der durch die Anwendung erreicht werden kann; ein hoher ROI und das, was die DNUG “Vorbildcharakter” nennt, runden die Anforderungsliste ab.

Für Felix Binsack, Geschäftsführer der DNUG, ist diese Auszeichnung mehr als nur irgendein IT-Preis. “Er verkörpert die Grundlage unserer Anwender-Arbeit, nämlich festzustellen, was auf Basis von Domino alles geht, was nicht geht und wie mit Hilfe von Domino-basierten Applikationen die Betriebskosten gesenkt werden können. Das betrifft so ziemlich alle Anwender, daher hilft der Award das Tagesgeschäft zu optimieren”, sagte er am Rande der Nutzermesse “Admin 2003” im Gespräch mit silicon.de.

Lotus Notes/Domino aus der Ecke herauszuholen, in der sie bei den Unternehmen oft stehen, nämlich als reines Mail-System, haben User wie er sich auf die Fahnen geschrieben. So sei Domino als Rapid Application Development-Plattform zum Realisieren individueller Anwendungen geeignet.

Dabei, so die DNUG, werden unternehmensinterne sowie unternehmensübergreifende Prozesse abgebildet und mit den Backend-Systemen tief integriert. Entscheidende Vorteile dabei seien die vergleichsweise geringen Kosten und die hohe Geschwindigkeit der Anwendungsentwicklung. “WebSites sind oftmals nur die Spitze des Eisberges, der Nutzen für Unternehmen entsteht meistens aus der Abbildung von Prozessen und der Integration in das Rechenwerk des Unternehmens,” so Binsack.

Er spricht von hochkomplexen, immer verworreneren Prozess-Bäumen und meint: “Viele Anwenderunternehmen haben beispielsweise bei Migrationen oder Umstellungen Angst vor der Angst. Gerade bei umfangreichen Projekten kommt es darauf an, einfach zuzupacken.” Dafür will die DNUG nun auch mit dem Anreiz des Preises sorgen.