Auch SAP will Entlassungen nicht ausschließen
Plattner will den Aufschwung noch mitnehmen
Das Flaggschiff der deutschen Softwareindustrie, die Walldorfer
SAP, will Entlassungen nicht mehr ausschließen. “Alle Planungen für
dieses Jahr gehen davon aus, dass wir unsere Ziele ohne
Entlassungen erreichen können”, sagte Vorstandschef Henning
Kagermann der Welt am Sonntag. Allerdings könne er wegen der
wirtschaftlich schwierigen Lage dafür keine Garantie geben.
Seit Juli gilt bei SAP ein Einstellungsstopp. Der Einsparungsbedarf
soll momentan noch über die normale Fluktuation gedeckt werden.
Kagermann forderte eine stärkere Flexibilisierung der Arbeitszeit.
“Samstags- und Sonntagsarbeit, die man für einen Sieben-Tage-
Service braucht, sollte nicht tabu sein”, sagte er.
Allerdings will SAP nicht Trübsal blasen. Die Software-Branche
werde wieder überdurchschnittlich wachsen, meinte Kagermann.
“Wir haben selbst in guten Jahren nicht so schnell Marktanteile
gewonnen wie momentan. Mit über 50 Prozent sind wir jetzt stärker
als unsere fünf wichtigsten Wettbewerber zusammen.”
Kagermann führt die SAP gemeinsam mit Firmengründer Hasso
Plattner. Zu Meldungen über einen angeblichen Rückzug Plattners
sagte Kagermann, für solche Annahmen gebe keinen Anlass.