Offshore-Outsourcer suchen deutsche Übernahmekandidaten

Von der Flaute am heimischen IT-Markt profitieren momentan vor allem indische IT-Service-Unternehmen.

Von der Flaute am heimischen IT-Markt profitieren momentan vor allem indische IT-Service-Unternehmen. So sind etwa die Exporte aus Indien im vergangenen Jahr auf fast 10 Milliarden Dollar angestiegen, weiß die Financial Times Deutschland zu berichten. Das so genannte Offshore-Outsourcing wird von einigen indischen Firmen aggressiv vermarktet. Laut einer Studie der Beratungsagentur Deloitte & Touche werden sie bis zum Jahr 2008 bis zu 20 Prozent des IT-Budgets der deutschen Großunternehmen erobern. Dies entspricht einem Umsatzpotenzial von bis zu 14 Milliarden Euro.
Nach Einschätzung von Andreas Pohl, Geschäftsführer der Deloitte-Sparte Corporate Finance, “werden deutsche Unternehmen zukünftig das in den USA schon lange erprobte Offshore-Modell, also die Auslagerung von IT-Aufgaben in Niedriglohnländer wie etwa Indien, zur Kostensenkung verstärkt nutzen”. Die Unternehmen versprechen sich davon Einsparungen zwischen 10 und 20 Prozent.

Um in Europa Fuß fassen zu können, bemühen sich nun vermehrt indische Firmen, deutsche Unternehmen aufzukaufen. Denn gerade im Service-Bereich sei es laut der Studie wichtig, mit lokalem Management vor Ort präsent zu sein und die Sprache des Kunden zu sprechen. Die indischen Unternehmen brauchen sich auch nicht über zu wenig Finanzpolster beschweren: Service-Anbieter wie Infosys oder Wipro verfügen über Barreserven in Höhe von 345 beziehungsweise 297 Millionen Dollar. “Daher”, urteilt Pohl, “werden in den nächsten Jahren zahlreiche deutsche IT-Unternehmen von indischen Konkurrenten übernommen.”